ÖPNV

Finanzieller Rückenwind für Osnabrücker ÖPNV-Modellprojekt

„Moin+“ wird mit 16 Millionen Euro gefördert. Das Konzept umfasst fünf Kernthemen, darunter Schnellbusse, On-Demand-Verkehr oder Carsharing.
20.01.2023

Osnabrücks Landrätin Anna Kebschull, der Sprecher der Bürgermeisterkonferenz Tobias Avermann, Werner Linnenbrink (PlaNOS) und Sandra van Tongern (PlaNOS), Julian Isken (Landkreis Osnabrück) und Kreisrat Winfried Wilkens stellten vor, was mit der Bundesförderung geplant ist.

Der Landkreis Osnabrück hat Post vom Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) bekommen. Darin: Der Zuwendungsbescheid für das ÖPNV-Modellprojekt „Mobilität im Osnabrücker Land Integriert und Nachhaltig“, kurz „Moin+“. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro, von denen bis zu 80 Prozent vom Bund gefördert werden.

„Aktuell erarbeiten wir auf Basis umfangreicher Analysen das Mobilitätskonzept für den Landkreis“, erklärt Landrätin Anna Kebschull. Das Ziel: Nachhaltigere, sozialere und attraktive Möglichkeiten für die Menschen zu bieten, im Landkreis von A nach B zu kommen. Darin werden Fahrrad, Fußwege, Individual-Verkehre und ÖPNV sowie die Verknüpfung der Angebote berücksichtigt.

Verschiende Mobilitätsangebote verknüpfen

Im Rahmen der Förderung werden bis 2025 fünf Kernthemen behandelt: zusätzliche Linienangebote und On-Demand-Verkehre starten in ausgewählten Regionen, Carsharing-Angebote werden
ausgebaut und die Infrastruktur zur Verknüpfung verschiedener Mobilitätsangebote wird geschaffen.

Hinter der Ausweitung des Busliniennetzes stehen zwei neue Schnellbuslinien, Bad Essen-Ostercappeln-Osnabrück sowie Bad Laer-Glandorf-Bad Iburg-Osnabrück. Diese sorgen für eine schnelle, konkurrenzfähige und damit attraktive Anbindung an Osnabrück. Außerdem sollen zwei neue Regio-Buslinien eine deutlich bessere Vernetzung zwischen den Kommunen im Landkreis sowie Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bieten.

On-Demand-Verkehre werden in den drei Gemeinden Bramsche, Melle und der Samtgemeinde Bersenbrück getestet. Kleinbusse können dort per App oder telefonisch bestellt werden. Diese bringen Fahrgäste dann zum Beispiel zu Haltestellen des ÖPNV, schließen damit die räumlichen und zeitlichen Lücken und schaffen die Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürger über die Bedienung der ersten und letzten Meile enger an das Netz anzubinden.

Alle Gemeinden erhalten Mobilstationen

Darüber hinaus werden in jeder der 21 Gemeinden des Landkreises Mobilstationen entstehen. Haltestellen werden zu zentralen Verknüpfungspunkten aufgewertet, die eine verbesserte Sichtbarkeit und Wahrnehmung des ÖPNV sicherstellen und das Komfortniveau erhöhen. Möglich sind dabei auch gesicherte Radabstellanlagen und wettergeschützte Wartebereiche. Mit der Ausweitung des Carsharings um zehn weitere Fahrzeuge wird die flexible Mobilität weiter gestärkt.

Das Mobilitätsportal in Stadt und Landkreis führt sämtliche Bausteine digital zusammen. Es schafft damit einen einfachen und schnellen Zugang zu allen Mobilitätsformen. Mit einem zentralen Login können Nutzende ihre individuellen Verkehre bequem verwalten. Sie können sich für unterschiedliche Bausteine freischalten, wodurch auch die Mobilstationen und der On-Demand-Verkehr neben dem ÖPNV „aus einer Hand“ nutzbar werden.

Die Maßnahmen werden ab dem Jahr 2024 sukzessive eingeführt. Nutzungszahlen und Akzeptanz werden durch den Fördergeber laufend evaluiert, um darauf aufbauend Erkenntnisse für andere Verkehrsregionen abzuleiten. Doch die Daten sind auch für Osnabrück wichtig. Sie helfen, die effizientesten und wirksamsten Maßnahmen für das Mobilitätskonzept auszuwählen. (wa)