Kassel bestellt Straßenbahnen bei Škoda

Designentwurf der Tram, die künftig in Kassel unterwegs sein soll.
Bild: © Škoda Group
Grünes Licht für die neue Tram: In seiner jüngsten Sitzung hatte der Aufsichtsrat der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) der Bestellung von 22 neuen Straßenbahnen zugestimmt. Jetzt hat die KVG die Produktion der neuen Bahnen bei der Škoda Group beauftragt.
„Ein leistungsfähiger und attraktiver Schienennahverkehr sichert die Lebensqualität von Städten nachhaltig. Dazu brauchen wir eine starke Fahrzeugflotte“, erklärt KVG-Vorstand Olaf Hornfeck. Škoda produziere ausgereifte und zuverlässige Straßenbahnen und habe das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Vom Lasten- zum Pflichtenheft
Nun werden Škoda und die KVG miteinander sprechen, um das 2021 von der KVG erstellte Lastenheft detailliert zu einem Pflichtenheft auszuarbeiten. Parallel wird die Zulassung der Bahnen vorbereitet. „Dann sind wir endlich am Ziel einer mehrjährigen Vorbereitungsphase angekommen“, äußert Karsten Kamutzki, Leiter des Bereichs Verkehr und Technik der KVG.
Voraussichtlich Ende 2024 werde Škoda mit der Produktion der neuen Straßenbahnen für die KVG beginnen. Wie die bisherigen werden die neuen Fahrzeuge 30 Meter lang sein. Sie werden auch über eine „Albertkupplung“ verfügen, wodurch ein weiterer Trieb- oder Beiwagen gekuppelt werden kann.
Größe Fahrzeuginvestition in der KVG-Geschichte
Nach bisherigem Stand werden die ersten der insgesamt 22 Neuen Mitte 2026 nach Kassel transportiert. Anschließend stehen zahlreichen Tests und ein Probebetrieb im Liniennetz ohne Fahrgäste im Programm. Nach Zulassung und Freigabe durch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) beim Regierungspräsidium Darmstadt können die ersten neuen Bahnen ab voraussichtlich 2027 im Linienverkehr eingesetzt werden.
Die Vergabe zur Produktion der 22 neuen Bahnen im finanziellen Umfang von rund 88 Millionen Euro ist die größte Fahrzeuginvestition in der Geschichte der KVG: Der Aufsichtsrat hat der Ausschreibung zur Beschaffung von bis zu 40 neuen Niederflurstraßenbahnen zugestimmt. Aufgeteilt werden soll die Ersatzbeschaffung in drei Phasen: Zunächst eine verbindliche Bestellung für 22 neue Bahnen. Jeweils zwei Jahre später können die Optionen für weitere acht und nochmals zehn Triebwagen gezogen werden. (wa)