Kölner KVB blickt mit Sorge auf 2025
Das vergangene Jahr war „erneut ein herausforderndes Jahr für uns“, zieht Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) Bilanz für 2023. Die Rahmenbedingungen seien schwierig gewesen und hätten dazu geführt, „dass unsere Betriebsqualität weder für die Fahrgäste noch für uns zufriedenstellend war.“ Ein Problem ist natürlich die angespannte Personalsituation in der Branche. Doch in Köln wird die Situation noch durch ein ganz spezielles Problem verschärft, das vor allem 2025 zu Engpässen führen könnte.
Denn Bombardier, der Hersteller der neuen Generation von Niederflur-Stadtbahnen, kündigte an, dass sich die Auslieferung der bestellten Fahrzeuge um mehr als zwei Jahre verschieben wird. Daher muss die KVB die Bestandsflotte mit erheblichem finanziellem Aufwand für einen verlängerten Betrieb ertüchtigen. Dafür müssen die Fahrzeuge für mehrere Monate in die Werkstatt. „Das bedeutet, dass voraussichtlich ab Frühjahr 2025 nicht genügend Niederflurfahrzeuge zur Verfügung stehen werden“, kündigt Stefanie Haaks an. Daher müsse es wohl einen besonderen Fahrplan für 2025 geben.
Hinzu kommen zunehmende Lieferschwierigkeiten von Ersatzteilen für die aktuelle Fahrzeugflotte. „Dies alles liegt zwar nicht in unserem Verantwortungsbereich, hat aber zur Folge, dass im Stadtbahnbereich fast täglich weniger Fahrzeuge zur Verfügung stehen als benötigt werden“, so Haacks. Das sei „eine Zumutung für uns als KVB, für unsere Mitarbeitenden und natürlich für unsere Fahrgäste“.
Die Fahrgastzahlen bei der KVB sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. 235,8 Millionen Menschen waren mit den Bussen und Bahnen der KVB unterwegs. Die stabilen Fahrgastzahlen seien auch ein Zeichen dafür, dass der Öffentliche Nahverkehr trotz schwieriger Gesamtlage mit Personal, Beschaffung und Lieferung nach den schwierigen Corona-Jahren wieder an Attraktivität gewinnt.
Zahl der Stammkunden deutlich gestiegen
Die Zahl der Stammkunden, die mit einem Zeitticket unterwegs sind, erhöhte sich bei der KVB um acht Prozent auf 298.100. Dieser Anstieg sei vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Fahrgäste vom Bartarif oder anderen Abo-Angeboten auf das Deutschlandticket umgestiegen sind. (wa)