Die Zahl der Fahrgäste bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) ist überdurchschnittlich gewachsen: Knapp 286 Millionen Menschen waren im vorigen Jahr mit den Bussen und Stadtbahnen unterwegs. Das waren 1,3 Prozent mehr als ein Jahr vorher und damit so viele wie nie zuvor. Im bundesweiten Durchschnitt lag der Anstieg bei 0,3 Prozent.

Das Plus ist laut KVB vor allem auf einen Anstieg der Fahrgäste zurückzuführen, die ihre Tickets im Bartarif gekauft haben, also als Einzel-, Vierer-und 24-Stunden-Tickets. Aber auch die Zahl der Stammkunden mit Wochen-, Monats- oder Jahreskarten legte zu. Drei Viertel der Fahrgäste sind mit der Stadtbahn unterwegs, ein Viertel mit den Busen.

Betriebsqualität hat zugelegt

Nach Ansicht von KVB-Chefin Stefanie Haaks ist die stark gestiegene Zahl der Gelegenheitskunden ein Indiz, dass immer mehr Menschen ihren Beitrag zu einer Verkehrswende leisten wollen und –wenn auch zunächst nur gelegentlich - Bus oder Bahn als umweltfreundliche Alternativen zum Auto entdecken. Zusätzlich gefördert worden sein die Entwicklung durch den Umstand, dass sich die Betriebsqualität in den vergangenen Monaten deutlich verbessert habe.

Allerdings wachse mit dem Fahrgastzuwachs auch der Druck, die Kapazitäten auszubauen. Schon zum Fahrplanwechsel Ende 2018 sei das Angebot deutlich ausgeweitet worden, etwa durch neue Buslinien sowie Verlängerungen und Taktverdichtungen auf Bus- und Stadtbahnlinien. Hinzu komme, dass die neue KVB-App mit ihren stark rabattierten Handy-Tickets einen zusätzlichen Anreiz zur Nutzung des ÖPNV bietet.

Doch auch die Schwarzfahrerquote, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken war, ist leicht angestiegen. Sie lag bei 2,18 Prozent, in den beiden Vorjahren waren es noch rund zwei Prozent. Von rund 2,5 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach knapp 55.000 ohne gültigen Fahrschein unterwegs.

Umfangreiche Pläne für das laufende Jahr

In diesem Jahr plant die KVB, mit einem On-Demand-Pilotprojekt zu starten, um das Bus-Angebot in bislang noch nicht ausreichend an den ÖPNV angebundenen Stadtteilen zu verbessern. Beim niederländischen Hersteller VDL sind 53 neue E-Busse bestellt, mit denen 2021 sechs Buslinien auf Elektroantrieb umgestellt werden sollen; die Ausschreibung für weitere 51 E-Busse läuft. (wa)