Testfeld für autonomes Fahren im Südwesten eröffnet
Sie haben es geschafft - auch ohne Bundesförderung: Das Land Baden-Württemberg, sowie verschiedene Forschungseinrichtungen und Kommunen haben nach fünfmonatigem Testbetrieb das TAF BW eröffnet, auch wenn die Bewerbung für Bundeszuschüsse erfolglos blieb. Das Forschungszentrum Informatik (FZI) des Landes wird die Leitung des Testfeldes übernehmen und die Zusammenarbeit der Projektpartner koordinieren.
In Karlsruhe, Heilbronn und Bruchsal sollen selbstfahrende Autos und später auch Busse unter realen Straßenverkehrsbedingungen erprobt werden. Insgesamt 200 Kilometer Strecke bietet das Testgebiet dem Forschungskonsortium, dafür hat die Landesregierung auch 2,5 Mio. Euro investiert.
Sensorik, Mini-Busse und datenschutzsichere Aufzeichnung des Verkehrsgeschehens
In Fachkreisen wird mit Begeisterung auf die Eröffnung der Strecken geblickt. FZI-Vorstand Marius Zöllner sieht das TAF BW als wichtigen Schritt Technologien einem Praxistest zu unterziehen: „Ich freue mich, dass wir mit dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg genau die Rahmenbedingungen schaffen konnten, die sicheres Testen ermöglichen. Damit haben wir nun ideale Voraussetzungen, um die Mobilität technologisch, wirtschaftlich und vor allem auch gesellschaftlich weiterzuentwickeln.“
Das FZI plant auf dem Gelände seine Systeme zur intelligenten Erfassung von Fahrzeugbewegungsdaten im Kreuzungsbereich zu erproben. Die Hochschule Karlsruhe spezialisiert sich auf Sensorik, die Echtzeit-Daten über die Witterung, die Straßenverhältnisse und die Verkehrsabläufe mit einem Informationssystem zusammen bringt. Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) befasst sich im Rahmen des Projekts mit der datenschutzsicheren Aufzeichnung von Verkehrsabläufen. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) als Betreiber eines Streckenabschnitts will das Potenzial für die Weiterentwicklung des ÖPNV nutzen und den Einsatz von autonom fahrenden Mini-Bussen testen. (ls)