ÖPNV

Verkehrsbranche fordert Verlässlichkeit

Kommunale und private Verkehrsunternehmen appellieren gemeinsam, die Finanzierung des Deutschlandtickets sicherzustellen.
13.10.2023

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist noch nicht endgültig geklärt.

Beim jüngsten Treffen der Länderverkehrsminister mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat es keine weiteren Zusagen des Bundes zur Finanzierung des Deutschlandtickets gegeben. Damit bleibt die Zukunft des Angebots unklar. Öffentliche und private Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Verbünde haben über ihre Verbände dazu eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Daran beteiligt waren der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband Schienen-Nahverkehr (BSN), Mofair Bündnis für fairen Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr und der Bundesverband der Omnibusunternehmer (bdo).

Die mit dem Ticket verbundene Entlastung der Mobilitätskosten für die Bürger:innen und die ersten Erfolge des Deutschlandtickets in Sachen Kundenbindung und Verkehrsverlagerung wollen die Verbände verstetigen und zum Ausgangspunkt eines leistungsstarken und nachhaltigen ÖPNV für alle werden lassen. Dazu benötige die Branche verlässliche Rahmenbedingungen, heißt es in der Erklärung. Die Einnahmen aus dem Ticket gleichen die fehlenden Einnahmen aus bisherigen Ticketverkäufen absehbar nicht aus.

Branche steht für Gespräche über Synergien bereit

„Wir fordern den Bundeskanzler und die Ministerpräsident:innen auf, diese Unsicherheit und dieses Risiko mit einem starken und einstimmigen Beschluss für die Zukunft des Deutschlandtickets zu beenden“, so die Verbände. Nötig sei eine verlässliche Finanzierung des für das gesamte Jahr 2024. Damit könne die Branche planen und vor allem für das Ticket werben. Das Ticket für Studierende und die Verstetigung als Jobticket auch über 2024 hinaus seien dafür wesentliche Voraussetzungen.

Auch wenn das Ticket aktuell sowohl in Betrieb, Vertrieb als auch in der notwendigen Digitalisierung zusätzliche Investitionen notwendig macht, wisse die Branche, dass im eingeschwungenen Zustand des Tickets Effizienzen und Synergien gehoben werden müssen. Die Verkehrsunternehmen und Verbünde stehen nach eigenen Angaben für ehrliche, inhaltliche und lösungsorientierte gemeinsame Gespräche dazu bereit.

Die nächste Chance, das Thema abzuräumen, bietet sich Anfang November. Dann treffen sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidenten der Länder. Bei diesem Termin soll auch das Deutschlandticket zur Sprache kommen, heißt es. (wa)