ÖPNV

Von München nach Regensburg swipen

Verkehrsverbünde starten einen gemeinsamen elektronischen Tarif. Nutzer können per Smartphone einchecken und losfahren.
13.12.2022

Das elektronische Ticket verbindet die Verbundräume von München und Regensburg.

Einfach und komfortabel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, ohne sich Gedanken um das richtige Ticket zu machen: Das Pilotprojekt „swipe + ride“ des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) kann nun auch im Regensburger Verkehrsverbund genutzt werden. Auch Fahrten zwischen den beiden Verbünden sind so möglich.

Am Fahrkartenautomaten zu stehen und nicht zu wissen, welches Ticket am besten ist, sei für Fahrgäste ab sofort passé. Denn der Fahrpreis wird automatisch nach der Fahrt im Hintergrund berechnet und abgebucht. „Genau so muss ein moderner und kundenfreundlicher ÖPNV funktionieren“, erklärt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Der Freistaat fördert das Pilotprojekt, das zunächst ein Jahr laufen soll, mit mehr als 500.000 Euro.

Erster Schritt zu landesweitem Tarif

Mit dem Projekt testet der MVV seit Oktober 2020 einen elektronischen Tarif. Dabei wird der Fahrpreis auf Basis der Entfernung mittels Check-In/Check-Out-Verfahren ermittelt. Tarifkenntnisse sind dann weder am Wohnort noch am Zielort notwendig.

Nach Angaben von MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch ist das Pilotprojekt ein erster Schritt hin zu einem landesweiten elektronischen Tarif. Es zeige, wie durch gute Zusammenarbeit Synergien zwischen Verbünden gehoben werden können. Für die Fahrgäste sei es eine deutliche Vereinfachung.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Gelegenheitsfahrer, für die sich ein dauerhaftes Abo-Modell nicht lohnt. „Aktuell ist mit dem Deutschlandticket viel in Bewegung“, sagt Verkehrsminister Bernreiter. „Aber wir brauchen auch ein Angebot für diejenigen, die nicht so häufig mit Bus und Bahn fahren. Gerade dann kennen sich die Menschen oft nicht so gut mit der Tarifstruktur aus und wünschen sich einen einfachen Kaufprozess.“ (wa)