ÖPNV

Deutschlandticket wird immer konkreter

Das Ticket wird wohl am 1. Mai kommen. Niedersachsens Verkehrsminister erklärt, warum es nicht früher geht. An Rhein und Ruhr können sich Interessenten schon registrieren.
18.01.2023

Die Vorbereitungen zur Einführung des Deutschlandtickets laufen auf Hochtouren.

Mit dem Deutschlandticket sollen Fahrgäste künftig für 49 Euro monatlich den gesamten Nahverkehr nutzen können. Nachdem sich Bund und Länder im Dezember auf die Grundsätze geeinigt hatten, laufen überall die Vorbereitungen. In Niedersachsen trafen sich Vertreter von Verkehrsgesellschaften und kommunale Aufgabenträger mit Landesverkehrsminister Olaf Lies. Derweil haben nun auch die politischen Gremien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) der Einführung zum Bundesstart zugestimmt.

Beim Treffen im niedersächsischen Verkehrsministerium wurde über Fragen zur Umsetzung des Deutschlandtickets in Niedersachsen beraten. „Wir bereiten uns auf eine Einführung zum 1. Mai vor", erklärte Lies.

Der Bund muss noch liefern

Dass es nicht schon früher geht, liege an der nötigen Änderung des Regionalisierungsgesetzes durch den Bund. Die sei voraussichtlich erst am 31. März abgeschlossen. Ursprünglich war der 3. März angepeilt. Daran müsse sich die Weiterleitung der Bundes- und Landesmittel an die kommunalen Aufgabenträger anschließen. Angesichts der damit verbundenen Prozesse könne die finanzielle Absicherung dieses bundesweiten Projektes durch die Länder erst einen Monat später erfolgen.

Auch beim VRR hat die heiße Phase längst begonnen. „Der VRR bereitet bereits seit vielen Wochen gemeinsam mit seinen Partnern im Verbundraum und auf politischer Ebene die schnellstmögliche Umsetzung des Deutschlandtickets vor. Wir werden dabei sicherstellen, dass alle Fahrgäste vom deutschlandweit gültigen Nahverkehrsticket profitieren. Wir rechnen damit, dass es zum 1. Mai einheitlich eingeführt wird. Der Verkaufsstart wird vier Wochen vorher beginnen“, sagt VRR-Vorstand José Luis Castrillo.

Die Chipkarte wird ausgemustert

Wer das DeutschlandTicket schnell und unkompliziert kaufen möchte, sobald es verfügbar ist, könne sich schon heute im Ticketshop der VRR-App und der Apps der Verkehrsunternehmen im VRR registrieren. Der VRR verspricht, Abonnenten möglichst frühzeitig zu informieren, wie es mit den bisherigen Zeittickets weitergeht und wie sie bei Interesse wechseln können. Hierzu planen die Verkehrsunternehmen im VRR, die Abonnements von der Chip-Karte in ein digitales Abonnement zu überführen.

Die Einführung des Deutschlandtickets werde auch Einfluss auf die bestehende verbundweite Tarifstruktur des VRR und auf den NRW-Tarif haben. Geraden im Bereich Schoko-, Semester- und SozialTicket ergebe sich Anpassungsbedarf. Mit der Entwicklung einer konsistenten, landesweiten Tarifstruktur beschäftigt sich eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV). Darin arbeiten neben den kommunalen Spitzenverbänden auch die Verkehrsverbünde und Tarifgemeinschaften in NRW. (wa)