In den Plänen der Einkaufsabteilungen kommunaler Verkehrsbetriebe sind in diesem Jahr 162 neue Elektro-Busse notiert. Damit verdoppelt sich nach einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC der derzeitige Bestand von 171 E-Bussen binnen zwölf Monaten mehr oder weniger. In den kommenden drei Jahren sollte sich diese Entwicklung fortsetzen. Die Studienautoren haben ermittelt, dass bis 2021 mehr als 500 strombetriebene Busse  angeschafft werden sollen.

Dabei ist der Aufholbedarf groß. Selbst wenn man Hybrid-, Oberleitungs- und Wasserstoffbusse einbezeiht, kommt man nur auf rund 530 Fahrzeuge. Angesichts eines Bus-Fuhrparks von rund 40 000 bedeutet das, dass nur etwa jeder achtzigste ÖPNV-Bus mit diesen neuen Antriebstechnologien unterwegs ist. Doch die Städte wollen dies offensichtlich sukzessive ändern. Aktuell fahren laut dem Bus-Radar von PWC die meisten alternativ angetriebenen Busse in Hamburg (60 Hybride und 15 reine E-Busse) sowie Hannover (62 Hybride).

Hamburg und Berlin erst auf den Plätzen vier und fünf

Die ehrgeizigsten Pläne verfolgt derzeit Wiesbaden. Dort ist die Anschaffung von 225 reinen E-Bussen in den kommenden Jahren vorgesehen. Noch fahren in der hessischen Landeshauptstadt keine Elektro-Busse. Allerdings läuft derzeit ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren, das im April abgeschlossen sein soll. Hinter Wiesebaden folgen Nürnberg mit 161 E-Bussen und Darmstadt mit 82 sowie Köln mit 80. Danach kommen Hamburg mit 70 und Berlin mit 49 E-Bussen.

Insgesamt haben die kommunalen Verkehrsbetriebe die Bestellung von 821 reinen E-Bussen bis 2031 angekündigt. Diese Zahl wird sich nach Angaben von PWC allerdings noch deutlich erhöhen, da der Großteil der Ausschreibungen noch ausstehe. Auffallend ist, dass die meisten Städten auf Vollelektrifizierung setzen und Hybridbusse in den Plänen der Verkehrsunternehmen kaum noch eine Rolle spielen. Der Hybrid habe seine Rolle als Brückentechnologie bereits erfüllt, so das Fazit von PWC. (mn)