Deutschland

Photovoltaik: BSW warnt vor Markteinbruch

Der Ausbaudeckel muss weg: Wenn der Solarstrommarkt künftig nicht zusammenbrechen soll, muss eine Förderung jenseits der Ausbaugrenze von 52 GW gewährleistet werden.
25.10.2018

Für Sonnenstrom-Interessenten sieht es künftig "dunkel" aus, da der Zubaudeckel von 52 GW schon nächtes Jahr erreicht sein könnte. Dann ist Schluss mit Förderungen.

Es sieht nicht gut aus für den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland: Das zumindest prognostiziert der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit Blick auf den Ausbaudeckel von 52 GW. Hält die Bundesregierung an der Obergrenze für die Förderfähigkeit von PV-Anlagen fest, wird der Sonnenstrommarkt bereits nächstes Jahr einbrechen.

Für Solaranlagen bis 750 kW gilt laut dem EEG 2014 eine fixe Einspeisevergütung – allerdings nur solange, wie der Ausbaudeckel noch nicht vollständig erschöpft ist. Hängt eine Gesamtleistung von mehr als 52 GW Sonnenstrom am Netz, fällt die feste Einspeisevergütung für Neuanlagen komplett weg. Aus Sicht des BSW könnte die Marke nächstes Jahr geknackt werden. Immerhin waren bereits Ende 2017 43 GW installiert.

Sonderausschreibungen können Einbruch nicht verhindern

Während im ersten Halbjahr 2018 noch etwa 2727 MW zugebaut wurden und damit das gesetzliche Ziel von 2500 MW sogar überzeichnet wurde, befürchtet der BSW ab kommendem Jahr einen Einbruch auf wenige hundert MW. Trotz einer Kostendegression von 75 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, kommen Solarsysteme ohne Förderung noch nicht aus. Zumindest nicht, wenn die Regierung einen Anteil von Erneuerbaren im Netz auf 60 Prozent hochschrauben will.

Für den BSW steht fest: Der Solardeckel muss weg – ansonsten würden auch die gegenwärtig geplanten Sonderausschreibungen für Wind- und Sonne ins Leere laufen. Die erwartbare Zusatzmenge von vier GW Ökostrom könne den befürchteten Markteinbruch bei der Gebäude-Photovoltaik nicht annähernd kompensieren, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Eine Nichtanrechnung auf den Deckel wäre nur ein fauler Kompromiss, da der Deckel bereits erreicht sein wird, bevor überhaupt die erste kWh aus einem neu auktionierten Solarpark ins Netz einfließt. (ls)