Deutschland

Al-Wazir kündigt Wasserstoffstrategie für Hessen an

Der Grünen-Politiker plädiert dafür, das knappe Gut Wasserstoff gezielt da einzusetzen, wo es keine Alternativen gibt. Die hessische FDP hält das für den falschen Weg.
17.06.2021

Tarek Al-Wazir ist seit dem 18. Januar 2014 hessischer Wirtschaftsminister.

Hessen will die Nutzung des Energieträgers Wasserstoff vorantreiben. Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kündigte am Mittwoch im Landtag eine entsprechende Strategie an. Wasserstoff sei ein wichtiges Element eines klimafreundlichen Energiesystems. Diese Funktion könne er aber nur bei einem Ausbau der Windkraft und anderer erneuerbarer Quellen übernehmen, betonte Al-Wazir in einer Debatte über den FDP-Entwurf für ein Wasserstoffgesetz.

"Wasserstoff kommt nicht natürlich vor, er muss erzeugt werden und ist deshalb nicht von sich aus klima- und umweltfreundlich", sagte der Minister. Nach seinen Worten gab es in Hessen in den vergangenen Jahren mehr als 100 Projekte zur Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Wasserstoff werde es nicht im Überfluss geben. "Daher wird er nach meiner festen Überzeugung in den nächsten Jahrzehnten vor allem auf Anwendungsgebiete beschränkt bleiben, wo es keine andere klimafreundliche Lösung gibt – etwa in der Stahlerzeugung, im Luftverkehr oder im interkontinentalen Schiffsverkehr."

Hessens FDP für breite Nutzung

Die FDP-Fraktion setzt sich mit ihrem Gesetzentwurf für eine stärkere Nutzung von Wasserstoff ein. "Hessen braucht eine Neuausrichtung seiner Energiepolitik", sagte Fraktionsvorsitzender René Rock. Das Land sei als Industriestandort, internationales Luftverkehrsdrehkreuz und deutsche Pendlerhauptstadt prädestiniert für zukunftsweisende Energieprojekte. "Deshalb braucht es jetzt eine gesetzliche Grundlage für die Förderung von Wasserstoff." (dpa/amo)

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