Deutschland

Allianz schlägt fünf Maßnahmen für klimaneutrale Gebäude vor

Die Allianz besteht aus rund 30 Verbänden. Sie hat ein Eckpunktepapier veröffentlicht, in welchem sie die fünf wichtigen Maßnahmen für die Zukunft sieht.
20.05.2021

Fünf Maßnahmen sollen laut der Allianz die entscheidenen Stellschrauben für klimaneutrale Gebäude sein.

Die Gebäude-Allianz hat einen Fünf-Punkte-Plan mit Maßnahmen vorgelegt. Mit diesen ließen sich die erhöhten Ziele für den Gebäudesektor im Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes erreichen, teilt die Allianz, die aus rund 30 Verbänden besteht, mit.

Die fünf Eckpunkte:

  1. Mindeststandards für energetisch schlechte Bestandsgebäude einführen und Neubau-Anforderungen weiterentwickeln
  2. Förderlandschaft und Regulierung ergebnisorientiert und bedarfsgerecht ausgestalten
  3. Fossilen Lock-in im Heizungssektor vermeiden und Effizienz zuerst konsequent umsetzen
  4. Wirksame CO2-Bepreisung
  5. Öffentliche Hand im ganzen Gebäude-Lebenszyklus zum Vorbild machen

Das Papier kann hier heruntergelanden werden.

Der Gebäudesektor hat sein Klimaziel des vergangenen Jahres bereits als einziger knapp verfehlt. Das Bundesbauministerium soll demnach gesetzlich verpflichtet sein, ein Sofortprogramm vorzulegen. "Durch die Anschärfung des Klimaschutzgesetzes steigt die Dringlichkeit für eine Klimawende im Gebäudesektor noch einmal. Frühere Gutachten im Auftrag des Bundes haben ohnehin gezeigt, dass die bestehenden Instrumente schon eindeutig nicht für die Erreichung des alten deutschen Klimaziels ausreichen werden", betont Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, die Teil der Allianz ist.

Besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern

Bis zum Jahr 2030 werde eine drastisch wachsende Ziellücke entstehen, wenn die Bundesregierung nicht schnell gegensteuert, so Averbeck. Konkret fordert die Gebäude-Allianz ein besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern. Energetische Mindeststandards für Bestandsgebäude, insbesondere die mit den höchsten Energierechnungen, sollen Eigentümern den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen und zusätzliche Modernisierungen anstoßen. Dies soll durch bedarfsgerechte Förderprogramme unterstützt werden.

Auch zur aktuellen Diskussion um die Lastenverteilung der CO2-Bepreisung zwischen Mietern und Vermietern bezieht das Bündnis Stellung. Da Mieter keinen Einfluss auf den energetischen Zustand ihrer Wohnung oder die Art der Heizung haben, sei es dringend geboten, die Abwälzung der gesamten Kosten auf die Mieter umgehend zu beenden.

Öffentliche Hand müsse Gebäude ab 2023 Gebäude klimaneutral bauen

Zudem betont das Bündnis, dass bereits heute erprobte Technologien für eine erneuerbare Wärmeversorgung bereitstünden. Es sei jetzt an der Politik, die Weichen für deren flächendeckenden Einsatz zu stellen und sogenannte fossile "Lock-in-Effekte" zu vermeiden.

Auch die öffentliche Hand könne und müsse ihren Beitrag zur Zielerreichung im Gebäudesektor leisten. So müsste sie ihre neuen Gebäude bereits ab 2023 klimaneutral bauen, eine verbindliche höhere Modernisierungsrate umsetzen und Lebenszyklusanalysen beauftragen, bevor statt einer Sanierung öffentlicher Gebäude die Abrissbirne zum Einsatz kommt. (gun)