Deutschland

CO2-Emissionen durch Autos steigen

Die gesunkenen Durchschnittsverbräuche deutscher Autos können nicht die Zunahme von Beständen und Fahrleistungen und die höheren Motorleistungen kompensieren. Das führt zu höheren CO2-Emissionen.
26.11.2018

Auch wenn die Motoren weniger verbrauchen – die Motorleistung steigt im Durchschnitt an: Dies bedeutet ein Mehr an Emissionen.

Die durch Autos verursachten Kohlendioxid-Emissionen nehmen kontinuierlich zu. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 115 Mio. Tonnen CO2 emittiert, das entspricht einer Zunahme gegenüber 2010 um sechs Prozent, berichtet das Statistische Bundesamt.

Maßgeblich verantwortlich für den Anstieg der CO2-Emissionen soll die steigende Motorleistung neuzugelassener Autos sein. In den letzten sieben Jahren ist diese um 16 Prozent angestiegen. So hatten die Neuzulassungen des Jahres 2017 eine Motorleistung von durchschnittlich 111 kW (151 PS) – 2010 hat diese noch bei 96 kW (130 PS) gelegen. An den CO2-Emissionen hatten die Fahrzeuge mit einer Motorleistung über 100 kW (136 PS) einen Anteil von über 50 Prozent. 2010 waren es noch 36 Prozent gewesen. 

Gewachsene Fahrzeugbestände und höhere Fahrleistung

Auch die Fahrzeugbestände sind von 2010 bis 2017 um zehn Prozent gewachsen. Gleichzeitig hat die Fahrleistung aller Autos um neun Prozent zugelegt. 2017 verbrauchten 46 Millionen Autos gut 46 Mrd. Liter Kraftstoff. Trotz eines gesunkenen Durchschnittsverbrauchs um rund drei Prozent seit 2010 ist der Kraftstoffverbrauch insgesamt gestiegen.

Bei den Dieselautos mit mehr als 100 kW (136 PS) Leistung ist der Verbrauch in diesem Zeitraum sogar um 69 Prozent gestiegen. Bei den Benzinern ist ein Wachstum von 15 Prozent zu verzeichnen, obwohl der Verbrauch insgesamt im gleichen Zeitraum um neun Prozent gesunken ist. 

Gesunkene Durchschnittsverbräuche können Anstieg nicht kompensieren

Die gestiegene Motorleistung der deutschen Autos führte im Jahr 2017 im Vergleich zu 2010 also zu einem rechnerischen Zuwachs der CO2-Emissionen um 8 Mio. Tonnen, gab das Statistische Bundesamt bekannt. Die Zunahme von Beständen und Fahrleistungen sorgte für eine rechnerische Erhöhung der CO2-Emissionen um weitere 6 Mio. Tonnen. Zwar wirken die gesunkenen Durchschnittsverbräuche diesen beiden Faktoren mit einer rechnerischen Absenkung um 7 Mio. Tonnen entgegen, konnten sie aber nicht kompensieren. (hol)