Deutschland

Neuer Agri-PV-Verband gegründet

Gründungsmitglieder sind mehrere Unternehmen aus der Branche sowie eine Hochschule. Der Verband strebt unter anderem eine klare Abgrenzung von Agri-PV zu konventionellen Freiflächen-PV an.
11.10.2023

Ein neuer Verband will sich für die Agri-Photovoltaik einsetzen. (Symbolbild)

Vertreter der Firmen Next2Sun, REM Tec, Elysium Solar, CAV Partners sowie der Hochschule Anhalt und drei in Agri-PV Projekten involvierten Landwirten haben den Verband für nachhaltige Agri-PV ("VnAP") gegründet. Interessierte an einer Mitgliedschaft können nun Kontakt zu der Interessenvertretung aufnehmen.

Der Verband möchte sich nach eigenen Angaben für Rahmenbedingungen einzusetzen, welche die Potenziale der Agri-PV in Deutschland bestmöglich fördern und die Interessen seiner Mitglieder bündeln und gegenüber der Öffentlichkeit und allen wesentlichen politischen Stakeholdern vertreten. Um zu gewährleisten, dass die Landwirtschaft im Vordergrund steht, wurde in der Gründungsversammlung zudem ein landwirtschaftlicher Beirat einberufen. Das gebe den Landwirten die Sicherheit, dass ihre Interessen bei Entscheidungen des Vorstands mitbedacht werden müssten, so der Verband.

Dominanz der PV

Agri-PV ist ein Versuch, die Flächenkonkurrenz zwischen Photovoltaik und Landwirtschaft zu lösen. Zudem eröffnet sie der Landwirtschaft eine Möglichkeit, sich durch Synergien mit den PV-Modulen den klimatischen Veränderungen anzupassen.

Der VnAP beobachtet nach eigener Aussage derzeit eine starke wirtschaftliche Dominanz der PV gegenüber der Landwirtschaft. Daher würden die bisherigen gesetzlichen Formulierungen und Regelungen nicht ausreichen, um eine orts- und regionaltypische landwirtschaftliche Hauptnutzung der jeweiligen Flächen, ohne wesentliche Einschränkungen für die Bewirtschaftung, zu gewährleisten.

Klare Abgrenzung

Die Gründungsmitglieder sehen daher einen Bedarf für den Verband, um die Etablierung einer strengen, zielführenden und differenzierten Definition von Agri-PV und einer klaren Abgrenzung zu konventioneller Freiflächen-PV in allen relevanten Regelwerken voranzubringen. Der Verband will gemeinsam Regeln erarbeiten, die im Einklang mit diesen Zielen stehen.

Zudem werde eine Zusammenarbeit mit anderen Verbänden in Europa angestrebt, um sich über Wissen und praktische Erfahrungswerte des nachhaltigen Ausbaus der Agri-PV auszutauschen. Demnach hätten bereits namenhafte, für die Agri-PV wesentlichen Verbände, Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen Interesse an einer Mitgliedschaft am Verband geäußert und stünden im Austausch mit den Gründungsmitgliedern. Der Verband werde damit alle wesentlichen Aspekte der Agri-PV umfassend abbilden, heißt es. (jk)