Deutschland

Niedersachsens Umweltminister fordert Gesamtstrategie für Erneuerbare

Auf der Husum Wind wird die Zukunft der Windkraft diskutiert. Olaf Lies forderrt hierfür mehr Einheit beim Ausbau der Erneuerbaren, die Gewerkschaft IG Metall will zudem eine Ausbildungsoffensive in der Branche.
15.09.2021

Olaf Lies, Umweltminister in Niedersachsen

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat von der kommenden Bundesregierung eine Gesamtstrategie für die erneuerbaren Energien gefordert. «Wir brauchen ein Gesamtszenario 2040», sagte der bei der Präsentation einer Branchenstudie der IG Metall in Husum per Video zugeschaltete Lies am Mittwoch. In den ersten sechs Monaten nach der Wahl müsse geklärt werden, wie genau die Klima- und Energieziele bis 2040 erreicht werden sollen. Dabei gehe es auch um die Frage, wie und wo der Ökostrom genutzt werden soll und welche Leitungen dafür notwendig sind.

«Klimaschutz zusammen mit einer klugen Industriepolitik sichert den Standort Deutschland und schafft neue, gute Industriearbeitsplätze», sagte Lies. Klimaschutz, Arbeit und die Zukunft des Industriestandortes bedingten einander. Die gesamte Lieferkette der Windkraft müsse in Deutschland weiter aufgebaut werden. «Die Investitionen werden dann Magnetwirkung entfalten für neue, weitere Industrie-Investitionen.»

Mehr Fachkräfte benötigt, Ausbildungsangebot muss wachsen

Am Rande der Messe Husum Wind stellte die IG Metall am Mittwoch Zwischenergebnisse einer Branchenstudie zu Perspektiven für die Windindustrie vor. Die Autoren empfehlen eine langfristig angelegte Arbeitsmarktstrategie, die auf Ausbildung, Qualifizierung und Tarifbindung setzt. Dadurch könne die Branche, in der in den kommenden Jahren wieder Wachstum zu erwarten sei, attraktiv für Fachkräfte werden. Laut der Studie liegt die Ausbildungsquote der Branche mit 3,6 Prozent deutlich unter anderen Branchen wie etwa dem Maschinenbau mit 6,1 Prozent.

«Das grüne Jobwunder kann nur gelingen, wenn wir den Ausbau der Windenergie mit der Sicherung und Schaffung von guten Arbeitsplätzen koppeln», sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich. Die Akzeptanz für die Themen Klimaschutz und Energiewende dürfe nicht am Tag der Bundestagswahl enden. «Wir wissen, dass wir diese Wende brauchen.» (dpa/lm)