Deutschland

Präsident des Umweltbundesamtes: CO2-Preis muss stark steigen

Dirk Messner fordert ein forscheres Vorgehen. Ein zu niedriger Preis wirke wie ein Subventionsprogramm für fossile Energieträger. Auch der Grünen-Parteitag hat sich mit dem Thema beschäftigt.
13.06.2021

Dirk Messner leitet das Umweltbundesamt seit dem 01.01.2020.

Der CO2-Aufschlag auf fossile Energieträger muss nach Ansicht des Präsidenten des Umweltbundesamts, Dirk Messner, bis Ende des Jahrzehnts deutlich steigen. Alle Experten gingen davon aus, dass erst bei einem Preis von mehr als 100 Euro pro Tonne eine "Lenkungswirkung" entfaltet werde, sagte Messner dem Deutschlandfunk. Ansonsten werde es für die Gesellschaft noch teurer. Ein niedrigerer CO2-Aufschlag wirke wie eine Subvention der fossilen Energieträger, die viele Schäden anrichteten. Derzeit beträgt der CO2-Preis auf Öl und Gas 25 Euro pro Tonne. 2025 soll er nach Plänen der Bundesregierung 55 Euro betragen.

Als Ausgleich hält der Präsident des Umweltbundesamts eine Art "Klimageld" für geeignet. Damit bekämen die Haushalte über eine direkte Überweisung aufs eigene Konto einen Teil der CO2-Einnahmen zurückerstattet. Das sei vielleicht sichtbarer als eine allgemeine Senkung der Strompreise. Eine solche Senkung könne aber auch ein Weg sein, sagte Messner.

Grüne lehnen Antrag auf Verschärfung beim CO2-Preis ab

Über den CO2-Preis debattierte am Freitagabend auch der Grünen-Parteitag. Die Delegierten stellten sich hinter einen Vorschlag des Bundesvorstands, den Preis bereits 2023 auf 60 Euro zu erhöhen. Ein Vorschlag, ihn schneller und höher steigen zu lassen, fand keine Mehrheit. (dpa/amo)