Deutschland

Ressourcen für 2018 aufgebraucht: Deutschland lebt ökologisch auf Pump

Obergrenze erreicht: Deutschland hat am 2. Mai seine natürlichen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht und lebt nun auf Kosten anderer Länder und kommender Generationen.
02.05.2018

Eine Woche später als im vergangenen Jahr hat Deutschland heute den Tag der Erdüberlastung erreicht. Während 2017 die natürlichen Ressourcen des Landes bereits am 24. April aufgebraucht waren, reichten Wälder, Ackerland und Gewässer für die Lebens- und Wirtschaftsweise der Deutschen dieses Jahr bis heute (2. Mai). Den Rest des Jahres leben die Menschen hierzulande auf Kosten kommender Generationen und des globalen Südens, der deutlich weniger verbraucht, aber stärker von den ökologischen Folgen betroffen ist. Das geht aus den Zahlen zum Erdüberlastungstag vom Global Footprint Network hervor.

„Es ist bisher keine Trendwende bei unserem viel zu großen Ressourcenverbrauch in Sicht", sagt Julia Otten von Germanwatch. „Der Tag zeigt, dass wir schnell unseren CO2-Ausstoß verringern müssen, der in Deutschland seit 2009 nicht mehr gesunken ist. Der ökologische Fußabdruck der Menschen und der Wirtschaft hierzulande muss deutlich kleiner werden." Vor allem bei den Emissionen aus der Energieversorgung und dem Verkehr bestehe dringender Handlungsbedarf.

Im August erreicht die Weltbevölkerung ihr Ressourcen-Limit

Der globale Blick auf die Emissionsentwicklung lässt ebenfalls wenig Hoffnung auf Besserung zu. Bereits im August wird der weltweite Erdüberlastungstag erwartet. Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte 1,7 Erden um den globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen wie Ackerland und Wälder zu decken. Bei einem Verbrauch wie heute in den USA wären sogar fünf Erden notwendig.

Die leichte Verzögerung der Erdüberlastung in Deutschland ist nach Angaben von Global Footprint Network nicht auf eine wirksame Klimapolitik, sondern auf wetterbedingte Emissionseinsparungen zurück zu führen. Errechnet wird der Zeitpunkt des Erdüberlastungstages aus zwei Größen: Die biologische Kapazität der Erde, Ressourcen aufzubauen und Schadstoffe aufzunehmen, wird dem ökologischen Fußabdruck der Menschen gegenübergestellt. (ls)