Deutschland

Sinkende Energiepreise bremsen Inflation

Für Haushaltsenergie und Kraftstoffe müssen die Verbraucher weniger bezahlen.
30.09.2019

Gesunkene Energiepreise lassen die Inflationsrate schrumpfen

Gesunkene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 19 Monaten gedrückt. Die Verbraucherpreise stiegen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitteilte. Niedriger hatte die Rate nach Angaben der Wiesbadener Behörde zuletzt im Februar 2018 mit 1,1 Prozent gelegen. Gegenüber August 2019 blieben die Verbraucherpreise im September unverändert.

Für Haushaltsenergie und Kraftstoffe mussten die Menschen in Deutschland im Schnitt 1,1 Prozent weniger zahlen als im Vorjahresmonat. Zudem schwächte sich der Anstieg der Nahrungsmittelpreise ab. Sie legten um 1,3 Prozent zu. Im August hatte der Anstieg noch 2,7 Prozent betragen.

Gradmesser für die Geldpolitik der EZB

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preisekönnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag um 0,9 Prozent über dem Stand von September 2018. Im Euroraum hatte die Jahresinflation nach jüngsten Daten der Statistikbehörde Eurostat im August 1,0 Prozent betragen. (dpa/hil)