Deutschland

Studie: Braunkohle wird für stabile Netze weiter gebraucht

Braunkohlekraftwerke bleiben für die Netzstabilität unverzichtbar: Diesen Schluss zieht eine Studie, die das Wirtschaftsministerium Brandenburg in Auftrag gegeben hat.
04.04.2018

Albrecht Gerber, Minister für Wirtschaft und Energie der Landesregierung in Brandenburg

Bis 2023 würden Braunkohlekraftwerke in Brandenburg für eine stabile Stromversorgung gebraucht: Zu diesem Schluss kam eine Kurzstudie der Universität Cottbus, die vom Ministerium für Wirtschaft und Energie Brandenburg in Auftrag gegeben wurde.

Anlässlich der Veröffentlichung der Studienergebnisse richtete sich der brandenburgische Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) mahnend an die Bundesregierung: „Die Studie zeigt, dass wir die Braunkohle als Brückentechnologie noch benötigen. Darüber sollte sich auch die Bundesregierung im Klaren sein. Mittelfristig kann eine stabile und sichere Stromversorgung nicht allein über erneuerbare Energien gewährleistet werden. Dafür fehlen sowohl die technischen Lösungen als auch die Anreize“.

Flexibilisierung der Kraftwerke macht das Netz frei für Erneuerbare

Der untersuchte Zeitraum für den Kohleausstieg wurde in der Studie bewusst bis 2023 veranschlagt. Schließlich soll bis dahin der Ausstieg aus der Kernenergie abgeschlossen sein und die Braunkohleblöcke als Sicherheitsbereitschaft endgültig stillgelegt werden. Die Studie zeigt jedoch, dass die Stromversorgung nicht allein durch erneuerbare Energien sichergestellt werden könne, selbst wenn der Ausbau der Erneuerbaren weiter vorankommt.

Mittelfristig müssten erst „äquivalente Alternativen geschaffen werden, bevor konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen werden können“, heißt es weiter. Allerdings kamen die Studienautoren auch zu dem Ergebnis, dass durch die Flexibilisierung von Kraftwerken deren Mindesterzeugung weiter gesenkt werden kann und dementsprechend das Netz frei ist für einen höheren Anteil an regenerativen Energien. Voerst braucht es noch Kohlestrom im Netz, aber dafür weniger. Die komplette Kurzstudie ist unter http://mwe.brandenburg.de zu finden.