Deutschland

Umweltministerium wirbt für ambitionierteres Gebäudeenergiegesetz

Das Haus von Baden-Württembergs Umweltminister Untersteller prescht mit eigenen Vorstellungen für ein "GEG 2.0" voran. Es brauche höhere Mindeststandards bei Neubauten. Aber auch der Bestand wird in den Blick genommen.
29.04.2021

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) will ein ambitionierteres GEG.

Das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg macht sich für eine ambitionierte Weiterentwicklung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) stark. Auf den Berliner Energietagen hat das Haus von Umweltminister Franz Untersteller nun erstmals vorgestellt, wie ein neues GEG im Detail aussehen könnte.  

„Schon lange fordern wir vom Bund bessere gesetzliche Regelungen für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudesektor – wir brauchen umgehend ein GEG 2.0“, sagte der Amtschef des Umweltministeriums, Helmfried Meinel, in seiner Begrüßung. Förderprogramme seien wichtig. Aber weder sie noch das aktuelle GEG reichen nach Überzeugung des Landesministeriums aus, um einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen. „Wir müssen jetzt handeln! Häuser, die aktuell gebaut oder saniert werden, stehen auch noch in dreißig Jahren. Wenn wir also bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand anstreben, dann müssen wir es jetzt richtig und mit den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben angehen. Ansonsten verschwenden wir viel Geld für Baumaßnahmen, die wir in den kommenden Jahrzehnten noch einmal anpacken müssen“, so Meinel laut der Pressemitteilung weiter.

Motto fördern und fordern

Das Umweltministerium setzt sich unter anderem dafür ein, Eigentümern auch bei gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen mit Fördergeldern unter die Arme zu greifen. Wichtig seien zudem hohe Mindeststandards für Neubauten, die deutlich über das aktuelle Niveau hinausgehen und dem Ziel der Klimaneutralität entsprechen. Auch Bestandsgebäude will Untersteller verstärkt in den Blick nehmen. Hier brauche es ambitioniertere Anforderungen mit vorgegebenen Klimaklassen, die stufenweise verpflichtend erreicht werden müssen.

Ein wirksames Gebäudeenergiegesetz müsse so konzipiert sein, dass die Klimaschutzziele damit erreicht werden können. „Das heißt, Treibhausgasemissionen müssen die neue Größe werden, nach der sich zukünftige Maßnahmen ausrichten. Gleichzeitig brauchen wir ein sozial gerechtes sowie robustes und transparentes Regelwerk,“ betonte Meinel. (amo)