Deutschland

Verbände fordern nationalen Gipfel für Energiesouveränität

Sofort umsetzbare Potenziale und die dazu notwendigen Ressourcen müssen mobilisiert werden, damit harte Rationierungen wie zu Zeiten der Energiekrisen der 1970er oder Nachkriegsjahre verhindert werden könnten, sind sich die unterzeichnenden Verbände einig.
11.03.2022

Die Gas- und Ölpreise explodieren, damit auch die Heizkosten: Die Verbände fordern ein zügiges Handeln, um die Energiesouveränität zu wahren.

Aus dem aktuellen Krieg in der Urkaine ergeben sich direkt drängende energiepolitische Fragestellungen, die gelöst werden müssen, heißt es in dem Statement der Verbände. Die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten erheblich zu reduzieren, sei das Gebot der Stunde. Es müsse jetzt darum gehen, eine drohende Versorgungslücke und damit verbundene Belastungen für Bevölkerung und Wirtschaft abzuwenden, heißt es weiter. Dazu müssen schnellstmöglich alle Möglichkeiten einer sparsamen und effizienten Energienutzung und des Ausbaus Erneuerbarer Energien in allen Verbrauchssektoren in einem nie dagewesenen Tempo erschlossen werden. Sofort umsetzbare Potenziale und die dazu notwendigen Ressourcen müssen wir jetzt mobilisieren, damit harte Rationierungen wie zu Zeiten der Energiekrisen der 1970er oder Nachkriegsjahre verhindert werden können", ist das Fazit der Verbände. "Die beste Kilowattstunde ist die, die nicht erzeugt werden muss", sagt Christian Noll von der DENEFF auf der dazugehörigen Pressekonferenz.

Die unterzeichnenden Verbände:

  • fordern die Bundesregierung auf, einen Gipfel für Energiesouveränität einzuberufen, um schnellstmöglich
  • kurzfristige Optionen zur Senkung des Gasbedarfs durch öffentliche Appelle zum Energiesparen und gezielte Unterstützung einfacher technischer Maßnahmen politisch anzustoßen sowie
  • strategische Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, die Ziele der Energieeinsparung und des Ausbaus erneuerbarer Energien gleichwertig und so schnell wie möglich zu erreichen, und die dazu erforderlichen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen jetzt auf den Weg zu bringen, und sie
  • unterstützen die Bundesregierung dabei, die Gesellschaft und Wirtschaft anzusprechen, damit alle Kräfte und Ressourcen aktiviert werden, damit diese zu o.g. Zielen beitragen, sowie durch Mitwirkung an fachlichen Beratungen bei einem solchen Gipfel und über diesen hinaus.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören u.a. der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Wärmepumpe e.V., der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V., der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung, der Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser e.V., die Bundesvereinigung Bauwirtschaft, der Deutsche Industrieverband Concentrated Solar Power e.V., die Deutsche Umwelthilfe, die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (gun)