Deutschland

Verbände: Grüne Fernwärme über Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz forcieren

Erneuerbare Brennstoffe stehen zu wenig im Fokus der Bundesregierung, kritisiert ein Verbändebündnis. Dabei seien Biogase und grüner Wasserstoff unverzichtbar, um die Klimaziele im Gebäudebereich zu erreichen.
09.06.2020

Dem Verbände-Bündnis gehen die Pläne der Bundesregierung nicht weit genug.

Der EE-Wärmebonus sollte für sämtliche Formen der Erneuerbaren Energien geöffnet werden, fordert ein Bündnis, zu dem neben dem VKU auch der AGFW, BBE/FVH, BEE, BDEW, und der Fachverband Biogas gehören. Im aktuellen Gesetzentwurf blieben Erneuerbare Brennstoffe bislang leider unberücksichtigt, kritisieren die Verbände in einer gemeinsamen Stellungnahme. Damit werde die Chance vertan, "bedeutsame Potenziale zur Dekarbonisierung der Fernwärme zu nutzen."

Die leitungsgebundene Wärmeversorgung müsse aber insbesondere in Städten einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor leisten. Die Anrechnung von grünem Wasserstoff, Biogas, holzartiger Biomasse sowie von Großwärmepumpen schaffe dafür die Voraussetzungen.

Bonus auch für Bestandsanlagen

Zudem macht sich das Bündnis dafür stark, den Bonus nicht nur für Neu- sondern auch für Bestandsanlagen und -netze zu gewähren. Nur so könnten die bestehenden Potenziale genutzt und beispielsweise Strafzahlungen in Milliardenhöhe im Rahmen der Effort-Sharing-Verordnung (EU-Lastenteilung) vermieden werden, weil Deutschland seine Klimaziele im Gebäudebereich nicht erreicht hat.

Alles in allem müsse die Bundesregierung "sehr viel entschiedener die Transformation der Kohle-KWK in Richtung klimafreundlicher Brennstoffe, klimaneutraler sowie erneuerbarer Wärme" voranbringen, heißt es in dem Statement weiter. Ein ambitionierteres Vorgehen wünschen sich die Verbände auch bei der Wärmenetzausbauförderung. (amo)