Wasserstoff-Leitprojekte gestartet

Die Projekte sollen den Weg in die Wasserstoffwirtschaft ebnen.
Startschuss für die Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesforschungsministeriums: Etwa 740 Millionen Euro möchte das Ministerium bereitstellen, um großskalige Elektrolyseure in die Serienfertigung zu bekommen (H₂Giga), die Wasserstofferzeugung auf See zu erforschen (H₂Mare) und Transporttechnologien für Wasserstoff zu etablieren (TransHyDE).
Um Deutschlands Bedarf an Grünem Wasserstoff decken zu können, braucht es große Kapazitäten an effizienten und kostengünstigen Elektrolyseuren. Aktuell werden Elektrolyseure größtenteils noch in Handarbeit hergestellt. Das Leitprojekt H₂Giga möchte daher die serielle Produktion von großskaligen Elektrolyseuren ermöglichen, heißt es in einer Presseaussendung. Drei bestehende Elektrolyse-Technologien sollen dabei im großen Stil bereit fürs Fließband werden: die PEM-Elektrolyse (PEM = Proton Exchange Membrane), die alkalische Elektrolyse (AEL) und die Hochtemperatur-Elektrolyse (HTEL).
Kosten senken
Mit der Kopplung von Windrad und Elektrolyseur möchte das Leitprojekt H₂Mare die Wasserstoff-Produktionskosten reduzieren und das lokale Stromnetz entlasten. Zudem soll die Herstellung der Power-to-X-Produkte Methan, Methanol, Ammoniak und eFuel offshore getestet werden.
Das Leitprojekt TransHyDE wird schließlich in vier Demonstrations-Projekten verschiedene Transporttechnologien testen und bewerten. Dabei geht es um den Transport von Wasserstoff in Hochdruckbehältern, in flüssiger Form, in Gasleitungen sowie gebunden in Ammoniak oder dem Trägermedium LOHC (liquid organic hydrogen carriers).
Kaufmann: Die Konkurrenz schläft nicht
„Grüne Wasserstofftechnologien sind ein Schlüsselfaktor, um unsere nationalen Klimaziele zu erreichen und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, lässt sich Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“ des BMBF, in der Mitteilung zitieren. Der CDU-Politiker hofft darauf, dass heimische Unternehmen in der Folge zu führenden Technologieanbietern werden können. Aber die weltweite Konkurrenz sei groß. Es sei daher wichtig, schnell hochinnovative Lösungen zur Marktreife zu bringen. (amo)