In seiner Wohnung soll Peter Kurth Rechtsextreme empfangen haben, das berichtete der Spiegel Ende vergangener Woche. Deshalb verkündete der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE), in dem die großen privaten Entsorger organisiert sind, die Trennung von Kurth als geschäftsführenden Präsidenten.

„Wir distanzieren uns scharf von rechtem Gedankengut“, teilte der Verband mit. Deshalb habe man sich „umgehend“ von dem früheren Berliner CDU-Finanzsenator und langjährigen BDE-Präsidenten getrennt. „Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus haben im BDE keinen Platz.“ Ähnlich äußerte sich der BDI, bei dem der BDE Mitglied ist.

Kurth räumte ein, „mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet“ zu sein. Konkret berichtet der Spiegel von einem Treffen in Kurths Privatwohnung im Juni 2023.

Der zum völkisch-nationalistischen Flügel der AfD gehörende Politiker Maximilian Krah stellte dort sein neues Buch vor. Laut dem Bericht ist sein Verleger, der Rechtsextremist Götz Kubitschek, dort ebenfalls aufgetreten.

Prominenter Neo-Faschist aus Österreich zu Gast

Auch Martin Sellner soll anwesend gewesen sein. Der Rechtsextremist aus Österreich machte vergangene Woche bereits bundesweit Schlagzeilen, nachdem sein Auftritt bei einem konspirativen Treffen verschiedener rechter Aktivisten, Politiker und Privatpersonen bekannt wurde.

Er soll der Runde seinen Plan zur „Remigration“ erklärt haben, also wie Millionen Menschen aus Deutschland vertrieben werden könnten, um eine ethnisch und kulturell reine Gesellschaft zu erzeugen.

Karriere in der CDU und beim BDE

Kurth war von 1999 bis 2001 Berliner Finanzsenator. Von 2001 bis 2006 saß er im Berliner Abgeordnetenhaus. 2009 scheiterte er als CDU-Kandidat bei der Wahl des Kölner Oberbürgermeisters.

Seit 2008 leitet Kurth den BDE. Seine reguläre Amtszeit dort endete bereits im September 2023. Bis Ende Januar sollte er kommissarisch im Amt bleiben. (pfa)