Deutschland

Zur Zukunftsperspektive nach dem EEG

Die EEG-Förderung für Wind- und Biogasanlagen läuft 2020 aus. Eine Animation der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) verdeutlicht die strategische Bedeutung der Sektorenkopplung – aber auch die Hemmnisse, die beseitigt werden müssen.
25.09.2019

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat eine Animation vorbereitet, um die Vorteile der Sektorenkopplung nach dem Auslaufen der EE-Förderung aufzuzeigen.

Rund 6000 bis 8000 Anlagen könnten davon betroffen sein. Die meisten Windenergieanlagen können nach dem Auslaufen des EEG weiterbetrieben werden, schließlich liegt ihre Lebenszeit weit über den von der EEG-Förderung abgedeckten 20 Jahre. 

Die AEE-Animation erläutert, dass neben den Möglichkeiten des Repowerings, des Aufbaus und Weiterbetriebs alter Anlagen im Ausland (Second Life), des Recyclings und der Direktvermarktung (zum Beispiel über ein Power Purchase Agreement, "PPA") auch die Sektorenkopplung eine Lösung sein kann. 

Sektorenkopplung als Notwendigkeit?

"Unser Energiesystem benötigt dringend ein Upgrade. Sektorenkopplung ist das Schlüsselwort", sagt AEE-Geschäftsführer Robert Brandt. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien könnte durch Sektorenkopplung – die Vernetzung von erneuerbaren Technologien – den Verkehrssektor und auch den Wärmebereich dekarbonisieren.

Mithilfe von Wärmepumpen, durch das Laden von Elektroautos, aber auch bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff (Power-to-Gas) und zur Wärmeerzeugung (Power-to-Heat) könnte der erneuerbare Strom in Kombination mit Wärmenetzen und Speichern die Energiewende weiter voranbringen. 

Unattraktive Rahmenbedingungen

Zwar sei die Sektorenkopplung bereits heute technisch möglich. Doch günstigere Preise für Öl und Gas in den Bereichen Wärme und Verkehr mache diese unattraktiv.

Auch mangelhafte gesetzliche Rahmen mit überproportionalen Belastungen durch Steuern und Abgaben mache die Sektorenkoppung "weitgehend" wirtschaftlich unrentabel, wie die Animation verdeutlicht.  

Mehr Flexibilität

"Mit flexiblen Abgaben- und Steuersystematiken kann sich der Einsatz von Strom jedoch auch in anderen Sektoren rechnen", so Brandt. Möglich wären hier ein CO₂-basierter Innovationsbonus für Sektorenkopplungstechnologien oder die Befreiung von Umlagen auf Regionalstrom.

"Auch ein einheitliches Preissignal für alle CO₂-Emissionen, beispielsweise der vom Klimakabinett angekündigte CO₂-Preis, wenngleich dieser zu niedrig angesetzt ist, könnte die Wettbewerbsverzerrungen zwischen fossilen und erneuerbaren Energien abschwächen", so der Geschäftsführer. (ab)