Größter Emissionshandel der Welt in China gestartet
In China ist am Freitag der größte CO2-Emissionshandel weltweit gestartet. Etwa vier Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid werden seitdem in Schanghai gehandelt. Das entspricht ungefähr zwölf Prozent der globalen CO2-Emissionen.
2017 hatte China angekündigt, einen nationalen Emissionshandel einzurichten, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Das Land will nach 2030 seinen CO2-Ausstoß reduzieren und bis zum Jahr 2060 klimaneutral werden. Regionale Pilotversuche waren dem nationalen Emissionshandel vorausgegangen.
Sechs Euro pro Tonne CO2
Das neue System umfasst Kohle- und Gaskraftwerke. Der Preis zu Handelsbeginn lag bei 48 Yuan pro Tonne, umgerechnet in etwa sechs Euro. Zum Vergleich: Der CO2-Preis im EU-Emissionshandel bewegt sich aktuell bei mehr als 53 Euro pro Tonne.
Ziel der chinesischen Regierung ist es, den Emissionshandel schrittweise auf die Chemie- und Stahlindustrie auszuweiten. Um die Klimaziele des Landes zu erreichen, seien aber Maßnahmen in allen Wirtschaftssektoren erforderlich, mahnen Experten.
Umgang mit Grenzausgleichmechanismus
Vergangene Woche legte die EU-Kommission ihre Pläne für die Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf Verkehr- und Wärmesektor vor. Vorgesehen ist dabei auch ein Grenzausgleichsmechanismus, der europäische Produzenten von Produkten wie Stahl und Aluminium vor ausländischer Konkurrenz mit weniger strengen Klimaschutzauflagen schützen soll.
Der Mechanismus sieht vor, auf Importe dieser Güter eine CO2-Abgabe einzuführen. Mit der Einführung eines eigenen Emissionshandels könnte China dadurch entstehende Nachteile für eigene Exporte nach Europa zumindest abfedern. (ab)