International

Deutschland und Namibia schließen Wasserstoff-Partnerschaft

In dem afrikanischen Land soll grüner Wasserstoff zu weltweit besonders niedrigen Preisen produziert werden. Das Bundesforschungsministerium will bis zu 40 Mio. Euro bereitstellen.
25.08.2021

Deutschland will sich besonders günstigen Wasserstoff aus Namibia sichern.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und der Generaldirektor der namibischen Planungskommission Obeth M. Kandjoze haben eine Wasserstoff-Partnerschaft zwischen Deutschland und Namibia abgeschlossen und hierzu heute in Windhoek und Berlin eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, wie das Ministerium mitteilt.

Karliczeks Haus wird bis zu 40 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket für die Zusammenarbeit im Rahmen dieser Partnerschaft bereitstellen, kündigte die CDU-Politikerin an. Namibia habe enorme Potenziale für den Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft: Das Land verfüge über große, bislang ungenutzte Flächen. Die Windgeschwindigkeiten in Namibia ermöglichten eine besonders profitable Erzeugung von Windstrom. Noch größer sei das Potenzial beim Solarstrom: Über 3500 Sonnenstunden zähle Namibia jährlich. Das sei fast doppelt so viel wie in Deutschland.

Wasserstoff zu besonders günstigen Preisen

Karliczek geht davon aus, dass ein Kilo Wasserstoff aus Namibia am Ende zwischen 1,50 und 2 Euro kosten werde. Das wäre ein weltweiter Spitzenwert, der zu einem gewaltigen Standortvorteil für Wasserstoff „made in Namibia“ werden könne, so die Ministerin.

Stefan Kaufmann, der Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“, kündigte an, eine Machbarkeitsstudie durchführen zu wollen. Darauf aufbauend soll es deutsch-namibische Pilotprojekte sowie Capacity Building zur Aus- und Weiterbildung lokaler Fachkräfte geben. Die Machbarkeitsstudie soll Potenziale einer grünen Wasserstoffwirtschaft, inklusive der innovativen Meerwasserentsalzung, in Namibia sowie des Exports nach Deutschland aufzeigen, so der CDU-Politiker. „Darauf aufbauend wollen wir in Pilotprojekten testen, wie Grüner Wasserstoff in Namibia erzeugt und transportiert werden kann. Dabei werden wir mit Blick auf die Bedürfnisse vor Ort einen besonderen Schwerpunkt auf die Meerwasserentsalzung legen. Parallel nehmen wir auch die Chancen der innovativen Meerwasserelektrolyse in den Blick, also die direkte Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Meerwasser.“ (amo)