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Profitable Geschäftsmodelle für die Dekarbonisierung des Immobiliensektors

Einer der größten österreichischen Immobilienbetreiber muss sein Portfolio bis 2040 klimaneutral stellen. Dabei soll ihn das Fraunhofer-Spin-off Ampeers Energy aus München unterstützen.
31.05.2021

Dem Immobiliensektor kommt bei der Erreichung der CO2-Ziele eine Schlüsselrolle zu (Symbolbild).

Der Münchner Software-as-a-Service-Spezialist Ampeers Energy hat die österreichische Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als weiteren Investor gewonnen. Gleichzeitig wird das Spin-off des Fraunhofer-Instituts Umsetzungspartner für die BIG und unterstützt diese bei der einfachen und wirtschaftlichen Dekarbonisierung ihres Immobilienportfolios, heißt es in einer Pressemitteilung.

Beide Unternehmen planen eine tiefgreifende Zusammenarbeit über das finanzielle Investment hinaus. Der BIG-Konzern zählt zu den bedeutendsten Immobilieneigentümern in Österreich mit einem klaren Fokus auf Universitäten und Schulen, Büro und Wohnen. Ampeers Energy ist laut eigenen Angaben Spezialist für die profitable CO2-Reduktion in der Immobilienwirtschaft – von der software-basierten Konzeptentwicklung bis zur intelligenten Betriebsführung und Abrechnung von Strom, Wärme und Mobilität.

Joint-Venture für den österreichischen Markt geplant

Ziel der Partnerschaft beider Unternehmen ist es, durch die Verbindung von integrierten Energiekonzepten mit einem Fokus auf dezentraler Energieerzeugung, die Emissionsreduktion des Immobilienportfolios wirtschaftlich tragfähig umsetzbar zu machen, heißt es. Konkrete Projekte seien bereits in Bearbeitung und werden zeitnah öffentlich präsentiert. Darüber hinaus gründen die Partner ergänzend zur Gesellschaft in Deutschland ein österreichisches Joint Venture, das die Lösungen zur CO2-Reduktion am österreichischen Immobilienmarkt anbieten wird.

„Wir stehen in Österreich vor der Herausforderung, unser Portfolio bis 2040 klimaneutral zu betreiben. Als einer der größten Immobilieneigentümer des Landes investieren wir schon seit Jahren in nachhaltige Energiekonzepte“, erläutert Hans-Peter Weiss, CEO der BIG. Die Beteiligung an Ampeers Energy sei "eine attraktive Investition in ein innovatives Unternehmen, das die richtigen Antworten für die Immobilienbranche auf die Klimafrage" habe.

Ampeers Energy mit rasantem Wachstum

Das Spin-off besteht seit zwei Jahren, seitdem ist es auf 35 Mitarbeiter gewachsen. Die neuen Rahmenbedingungen im Markt ließen die Nachfrage nach ganzheitlichen Lösungen für die Integration von erneuerbaren Energien, Wärmeversorgung und Mobilität rasant wachsen, heißt es.

„Wir drehen einfach den Spieß um und machen aus der wirtschaftlichen Herausforderung der Dekarbonisierung profitable Geschäftsmodelle. Das ist nach den jüngsten politischen Weichenstellungen für den Immobiliensektor jetzt praktisch alternativlos“, erklärt Karsten Schmidt, einer der Gründer. Der Einstieg von BIG stärke das Wachstum von Ampeers Energy im gesamten Markt. „Wir bekommen so auch für unsere Arbeit in Deutschland Rückenwind.“

Das Portfolio von BIG besteht aus rund 7,3 Mio. m² vermietbarer Fläche mit einem Fair Value von rund 13,8 Mrd. Euro. Ampeers Energy bietet modulare und skalierbare Software-as-a-Service-Lösungen von der Business-Case-Analyse in Liegenschaften bis hin zur KI- optimierten Betriebsführung und Abrechnung ganzer Quartiere. (hoe)