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Britischer Innogy-Partner SSE mit Problemen

Der Energieversorger und Innogy-Partner SSE hat vor sinkenden Gewinnen gewarnt. Nicht nur der harte Wettbewerb auf der Insel bereitet Kopfzerbrechen.
12.09.2018

Innogy und die schottische SSE hatten im vergangenen November vereinbart, ihr Vertriebsgeschäft in Großbritannien zu fusionieren.

Das trockene, warme Wetter sowie hohe Gaspreise hätten dafür gesorgt, dass das Unternehmen in den ersten fünf Monaten bis Ende August deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück liege, teilte SSE am Mittwoch im schottischen Perth mit. Das operative Ergebnis im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19 falle um 190 Mio. Pfund (gut 213 Mio. Euro) niedriger aus als erwartet, hieß es. Für die ersten sechs Monate bis Ende September dürfte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr nur etwa halb so hoch ausfallen. An den Dividendenplänen will SSE festhalten.

Das trockene, ruhige und heiße Wetter sowie die anhaltend hohen Gaspreise führten zu höher als erwarteten Kosten für SSE. Im Gegenzug dessen komme es zu einer niedrigeren Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Zudem verbrauchten Kunden weniger Energie. Die Aktie von SSE brach daraufhin in London um fast 9 Prozent ein.

Fusion des Vertriebsgeschäfts mit Innogy-Tochter

Der Versorger SSE legt derzeit Teile seines britischen Endkundengeschäfts mit dem britischen Vertriebsgeschäft Npower des deutschen Energieunternehmen Innogy zusammen. Wie SSE mitteilte, dürfte der zu fusionierende Bereich im ersten Halbjahr rote Zahlen schreiben und werde auch im Gesamtjahr (per Ende März) hinter den Erwartungen zurückbleiben.

SSE und Innogy hatten vergangenen November vereinbart, ihr Vertriebsgeschäft in Großbritannien zu fusionieren. Die neue Firma soll ein unabhängiges und börsennotiertes Unternehmen werden. Hier will Innogy seine Tochter Npower mit den SSE-Vertriebsaktivitäten (Endkundengeschäft) und der Einheit Energy+ von SSE in Großbritannien zusammenzuführen. Daran werden die Deutschen 34,4 Prozent halten und die Aktionäre der Briten sollen die verbleibenden 65,6 Prozent bekommen. So hat die britische Wettbewerbsbehörde CMA die Transaktion vorläufig genehmigt. Der Abschluss der Transaktion ist für Ende 2018 oder Anfang 2019 vorgesehen.

Harter Kampf um den Kunden auf der Insel

Das britische Geschäft ist gekennzeichnet von einem harten Wettbewerb und dem Kampf um Kunden. Dazu kommen Pläne der britischen Regierung, die Strompreise bei bestimmten Verträgen gesetzlich zu deckeln. Innogy klagt seit längerem über schwache Geschäfte auf der Insel. (dpa/hil)