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Bunker-Brand in Heizkraftwerk Stavenhagen gelöscht

Ein Feuer in einem Heizkraftwerk hat in Stavenhagen für viel Aufregung gesorgt. Im Lager hatte sich Restmüll entzündet. Dank Überwachung und Feuerwehr konnte der Brand schnell gelöscht werden.
24.11.2022

Dank Überwachung war die Feuerwehr recht schnell zur Stelle. (Symbolbild)

Ein Feuer in einem Lager des Heizkraftwerks Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) hat einen größeren Feuerwehreinsatz ausgelöst. Der Brand brach in der Nacht zu Donnerstag aus und war nach mehreren Stunden am Morgen gelöscht, wie ein Sprecher des Betreibers der Anlage, der EEW Energy from Waste GmbH (Helmstedt), sagte. Es gebe aber noch eine Brandwache.

Das Lager besteht aus einem teils unterirdischen Bunker. Dort habe die Kameraüberwachung plötzlich eine etwa 250 Grad heiße Brandstelle geortet und Alarm ausgelöst. Mit der eigenen Löschanlage im Bunker und der Feuerwehr konnte der Brand von etwa 1000 Tonnen des Brennstoffs gelöscht werden. Eine Gefahr für Anwohner bestand laut EEW nicht.

Heizöl sicherte den Betrieb

Das Heizkraftwerk, das an der Bundesstraße 194 am Stadtrand steht, konnte mit kurzzeitiger Hilfe von Heizöl weiterlaufen, so dass die Rauchgasreinigung auch bestehen blieb. Verletzt wurde niemand. Es sei kein nennenswerter Schaden entstanden. Der Rest soll in der mindestens 850 Grad heißen Verbrennungsanlage noch verwertet werden.

Der Bunker hat ein Fassungsvermögen von 1500 bis 2000 Tonnen Restmüll-Brennstoff, der von einer nahen Mülldeponie angeliefert wird. Dabei handelt es sich unter anderem um Folien, holzartiges Material, Plastik, Papier und andere «heizwertreiche Teile» des Hausmülls, die auf der Deponie Rosenow ausgesiebt und dann in dem Kraftwerk verbrannt werden.

Batterie war eventuell Schuld daran

«Es kann sein, dass eine falsch entsorgte Lithion-Ionen-Batterie die Zündquelle war», sagte der EEW-Sprecher. Solche Hochenergie-Batterien geraten bei Druck in Brand, seien schwer zu löschen und sollten deshalb nicht im Hausmüll landen. Dieses Batterie-Problem habe aber die gesamte Entsorgungsbranche. 

In dem Kraftwerk wird aus den Reststoffen Strom, Wärme und Dampf gewonnen, der an einen benachbarten Kartoffelverarbeiter geliefert wird. Mit der Wärme soll künftig Klärschlamm getrocknet werden.

Die genaue Brandursache ist laut Polizei noch unklar. Es werde wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt. An den mit Kameras überwachten Bunker fahren im Normalfall nur Lastwagen heran und kippen ihre Fracht hinein, die per Kran in den Müllofen gelangt. (dpa/gun)