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Contracting-Verband: "Wunsch nach klimaneutraler Wärme größer als je zuvor"

Mehr Umsatz, aber ein geringerer Vertragszuwachs: Die Contractingbranche sieht sich auf Kurs, benennt aber auch zahlreiche Hemmnisse.
18.09.2023

Contractinganbieter verzeichneten im Geschäftsjahr 2022 auch eine hohe Nachfrage nach E-Ladesäulen.

Die Contracting-Branche entwickelt sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin positiv. Das zeigt die neue Markterhebung des Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting e.V. (vedec)  für 2022. 

Die Wünsche nach klimaneutraler Wärme und der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen sei größer als je zuvor, heißt es in der Pressemitteilung.

Entsprechend hat sich auch der Ausblick für das laufende Jahr noch einmal verbessert. Auch zahlreiche Stadtwerke sind Mitglied im Verband vedec.

Unsichere Rahmenbedingungen schlagen sich im Vertragswachstum nieder

Der Vertragszuwachs hingegen fiel im Jahr 2022 mit 5,5 Prozent verhaltener aus als noch im Jahr 2021 mit 11,9 Prozent. Dennoch seien erneut viele Neuverträge abgeschlossen worden.

Der geringere Zuwachs sei auf die Unsicherheiten durch wechselnde Rahmenbedingungen beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der Gasmangellage im Winter 2022 zurückzuführen, heißt es.

Das sind die größten Hemmnisse für die Branche

Die Energiepreiskrise, die Gasmangellage, die in der Wärmelieferverordnung verankerte Kostenneutralität und Preissteigerungen bei der Anlagentechnik, werden von den Akteuren generell als größte Hemmnisse für den Contracting-Markt identifiziert.

Trotz der Hemmnisse konnte ein Umsatzanstieg von rund sieben Prozent verzeichnet werden. Ein Grund dafür ist die steigende Anzahl von Contractingprojekten in den Bereichen Photovoltaik, Grünem Strom und Mieterstrom. Auch die Nachfrage nach E-Ladesäulen ist von Kundenseite sehr hoch.

"Contracting-Branche befindet sich im Wandel"

„Die Wünsche der Kunden nach klimaneutralen Lösungen und mehr Nachhaltigkeit im Energiebereich zeigen eindrücklich, dass die Contracting-Branche sich im Wandel befindet. Diesen Handlungsdruck begreifen wir als Chance“,  sagt Tobias Dworschak, Vorstandsvorsitzender des vedec.

Umso wichtiger sei die Unterstützung vonseiten der Bundesregierung, Hemmnisse abzubauen und eine praktikable Gesetzgebung zu verabschieden.

Viele Unternehmen bieten digitales Monitoring an

Die Marktzahlenerhebung zeige auch: Die Digitalisierung der Contracting-Branche schreite weiter voran. 40 Prozent der befragten Unternehmen bieten demnach bereits digitales Monitoring als Digitalisierungselement an.

Auch die digitale Bereitstellung der Nebenkostenabrechnung sowie Lastmanagement und Smart Home-Technologie werden als Energiedienstleistungen angeboten.

Erhoben wurden die Daten durch ein Marktforschungsunternehmen in Form von Online-Befragungen und Telefoninterviews unter den Verbandsmitgliedern. Sämtliche Marktzahlen für 2022 finden Sie hier. (hoe)