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E-Regio und Ene wollen Synergien nutzen

Die kommunale Prägung soll erhalten bleiben – das bekunden die beiden nordrhein-westfälischen Energieversorger E-Regio und Ene übereinstimmend. Trotzdem wollen sie sich zusammentun.
11.05.2018

Aus zwei mach eins: E-Regio und Ene wollen sich zusammentun.

Die Digitalisierung sorgt für steigenden Konkurrenzdruck und sinkende Margen, das ist auch im westlichen Kölner Umland und der Nordeifel zu spüren. Die beiden dort tätigen kommunalen Versorger E-Regio und Energie Nordeifel – kurz: Ene – verhandeln deswegen jetzt über eine Kooperation, um die Kräfte in der Region besser bündeln zu können. Die beiden neuen Partner kommen dabei aus unterschiedlichen Feldern. E-Regio, bis vorletztes Jahr unter dem Namen Regionalgas bekannt, kommt – der Name sagt es – aus der Gasversorgung, Ene hat seinen traditionellen Schwerpunkt in der Stromsparte.

Deutliche Synergien zu erzielen

Die Energiewende dürfte einer der Haupttreiber dafür sein, dass E-Regio und Ene nun miteinander verhandeln. Und nachdem sich bei der Abwicklung der Belieferung von Strom und Gas deutliche Synergien erzielen lassen, erscheint das auch sehr sinnvoll. E-Regio versorgt 68.000 Haushalte und Firmen mit Gas, dazu kommen 15.000 Stromkunden. An doppelt so viele Endabnehmer liefert die Ene Strom, dazu kommen Mittel- und Niederspannungsnetze mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern.

Angesichts immer mobiler werdender Kunden und schwankender Energiepreise steigen für die alle Versorger die Risiken, und im ländlichen Raum ist das besonders gravierend. Hier könnte ein Angebot für Strom und Gas aus einer Hand für mehr Möglichkeiten in der Preisgestaltung einerseits und der Kundenbindung andererseits sorgen: so hat man sich das bei E-Regio und Ene offensichtlich gedacht.

Vielleicht sogar eine Fusion?

Und die Möglichkeiten sind vielfältig. Der Strom von Ene und das Gas von E-Regio sind nicht die einzigen Sparten, die die beiden Versorger in die Gespräche einbringen. Bei Ene kommen zum Beispiel die Windkraft, die Solarenergie und Energie-Dienstleistungen im Strombereich dazu. Die E-Regio wartet mit Angeboten für Wasserversorgung, Smart Home, und Biogas sowie mit Wärmekonzepten auf.

Für den Bereich E-Mobilität sind die Gespräche besonders interessant, denn hier sind beide Unternehmen aktiv. E-Regio betreibt heute 68.000 Gasanschlüsse und hat rund 15.000 Stromkunden. Ene betreibt und rund 30.000 Netzanschlüssen.

Maximalziel der Fusion noch weit entfernt

Denkbar scheint sogar eine Fusion zwischen E-Regio und Ene, bei der ein starker, regional aufgestellter Gesamtversorger entstünde. Aus beiden Unternehmen verlautete aber, dass das mögliche Maximalziel der Fusion noch weit entfernt sei. Als „zwingende Voraussetzung“ wurde zudem übereinstimmend genannt, dass die Arbeitsplätze in beiden Unternehmen weitestgehend erhalten bleiben sollen.

Die bisherige regionale Prägung würde auch das Bild eines fusionierten Versorgers im Raum Euskirchen-Nordeifel prägen, denn der Erhalt der Standorte wäre ebenfalls nicht verhandelbar: für die Ene das Eifelstädtchen Kall, für E-Regio die Kreisstadt Euskirchen. (sig)