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E-RP und EWR stehen vor Fusion

Über die Beweggründe hüllen sich die Energieversorger noch in Schweigen. Beim Bundeskartellamt wurde das Vorhaben aber bereits angemeldet.
25.04.2018

Die Geschäftsführer der Alzeyer E-RP,

Udo Beckmann (links) und Peter Missal.

Konkrete Verhandlungen über einen Zusammenschluss oder eine enge Kooperation der beiden rheinland-pfälzischen Energieversorger EWR aus Worms und der Alzeyer "e-rp" gibt es bereits seit über zwei Jahren Die beiden Städte liegen gerade einmal 30 Kilometer auseinander. Jetzt machen die beiden Unternehmen offenbar Ernst und haben beim Bundeskartellamt eine Fusion angemeldet. Der Eintrag in der Liste der "Laufenden Fusionskontrollvorhaben" der Aufsichtsbehörde datiert vom 17. April. Als Erster hatte das Branchenportal "Energate" darüber berichtet. Die beiden Unternehmen halten sich mit Informationen derzeit noch zurück. "Die Gespräche zu einer Kooperation zwischen der e-rp GmbH und der EWR AG befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium", heißt es auf Anfrage bei der Pressestelle der EWR. Details könnten derzeit noch nicht offen gelegt werden, die Gesellschafter würden zu gegebener Zeit die Presse informieren.

Laut Regionalmedien ging es bei den bisherigen Gesprächen um Themen wie das Heben von Synergien und die Bündelung von Ressourcen mit Blick auf Herausforderngen wie Energiewende und Digitalisierung. Insbesondere im Netz- und Vertriebsbreich waren unter anderem Ansatzpunkte für eine engere Zusammenarbeit gesehen worden. Die EWR beschäftigt rund 500 Mitarbeiter, der Jahresumsatz des Konzerns lag 2015 bei 441 Mio. Euro. Das Unternehmen gehört zu gleichen Teilen der Stadt Worms und Innogy, hervorgegangen ist es 2002 aus einer Fusion der Stadtwerke Worms mit der Rheinhessen Elektriztitätswerk AG. Die EWR vertreibt Strom, Erdgas und Wasser und ist auch bundesweit aktiv. Auch als Verteilnetzbetreiber und im Bereich Erneuerbare ist EWR aktiv, ebenso im Bereich Elektromobilität und Breitbandausbau,

Die "e-rp" ist aus der EWG Alzey, der Stadtwerke GmbH Kirchheimbolanden und dem rheinhessischen Teil der Thüga Energie entstanden. Ihr Kerngeschäft ist die Strom- und Gasversorgung. Mehrheitseigner sind die Thüga AG mit 79,29 Prozent der Anteile, weitere Gesellschafter sind die die Alzeyer Beteiligungs- und Veranstaltungs-GmbH (16,02 Prozent), die Parkhaus und Stadthalle GmbH Kirchheimbolanden (2,82 Prozent) und die Verbandsgemeinde Alzey-Land (1,40 Prozent). Das Unternehmen beschäftigte Ende 2016 rund 133 Mitarbeiter, die Umsatzerlöse lagen bei rund 78 Mio. Euro. (hoe)