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EHW will mit Effizienz punkten

Die kommunale Kooperation Energiehandelsgesellschaft West sieht in der Energiewende und im steigenden Margendruck von Stadtwerken Marktchancen für sich.
20.05.2019

Neue Marktchancen sieht die Energiehandelsgesellschaft West (EHW) in der Energiewende. Dies schreibt Geschäftsführer Markus Deimel im Geschäftsbericht 2017 der Stadtwerke-Kooperation mit Sitz in Münster. Konkret nannte er neben dem klassischen Strom- und Gasgeschäft die verpflichtende Direktvermarktung für größere neue Erzeugungsanlagen auf Basis regenerativer Quellen sowie die Vermarktung von Einheiten, die in Zukunft aus der EEG-Förderung fallen. Die Beschaffung von Herkunftsnachweisen (HKN) und Regionalzertifikaten gehören ebenfalls zu den Dienstleistungen der EHW. "Zusätzlich zu der Ausweitung der Direktvermarktung wird auch die Einführung von Regionalprodukten angestrebt", heißt es weiter. Portfolio-, Bilanzkreis- und Lastprognosemanagement gehören ebenfalls zum Dienstleistungsspektrum der EHW.

Zudem fordert Deimel: "Dem auch in den nächsten Jahren zu erwartenden steigenden Margendruck bei Stadtwerken muss mit mehr Effizienz begegnet werden. Hier kann die Energiehandelsgesellschaft West mbH als Stadtwerkekooperation bei der Optimierung der Strom- und Gasbeschaffung einen wesentlichen Beitrag leisten."

Seit 2014 wieder im Plus, noch 13 Beschäftigte

Die Energiehandelsgesellschaft West mbH (EHW) aus Münster ist seit 2014 stets in der Gewinnzone. Das geht aus den veröffentlichten Geschäftsberichten bis 2017 und einer Angabe von Geschäftsführer Deimel zum noch nicht festgestellten Abschluss 2018 hervor. 2017 setzte sie 794 Mio. Euro um. Sie hat derzeit 13 Mitarbeiter inklusive Deimel. Zusätzlich kann die EHW im Bereich Strom und Gashandel auf die gemeinsame Kooperation mit der Gelsenwasser zurückgreifen.

Die ZfK hatte in der gedruckten Mai-Ausgabe versehentlich geschrieben, die EHW sei nur noch eine rechtliche "Hülle". Das Gegenteil ist der Fall, beweisen die Geschäftsberichte. Die ZfK nimmt die Aussage zurück und entschuldigt sich bei EHW und Lesern. Sie kam durch den missverstandenen Wechsel des EHW-Stromhandelsteams zu Gelsenwasser im Rahmen einer Kooperation im Jahr 2017 zustande. Der Geschäftsbericht der EHW für 2018 ist noch nicht veröffentlicht. (geo)