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EnBW baut Handel und Solarsparte aus

Der Energiekonzern werde 2020 seine Wachstumsziele übertreffen, erklärt Finanzvorstand Thomas Kusterer im Interview mit der Börsen-Zeitung. Außerdem erklärt er, warum grüne Finanzprodukte künftig eine große Rolle bei der Finanzierung haben werden.
04.03.2019

EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer will die Handelssparte ausbauen.

Die Solarsparte soll künftig neben der Windkraft das zweite gewichtige Standbein des Energiekonzerns EnBW im Bereich erneuerbarer Energien werden. "Die Kosten für Solarmodule sind in den letzten Jahren drastisch gesunken. Solarenergie wird für uns deshalb, neben Windenergie, immer interessanter", erklärte EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer im Interview mit der "Börsen-Zeitung". Der Energieversorger hatte erst kürzlich angekündigt, den nach eigenen Angaben größten Solarpark Deutschlands mit einer Leistung von 175 MW in Brandenburg zu bauen – und das ohne EEG-Förderung. Rund 800 MW Gesamtleistung hat EnBW im Solarbereich für die nähere Zukunft in der Projektpipeline.

Auch ein langfristiger Stromabnahmevertrag für einen bei Rostock geplanten 85-MW-Solarpark wurde mit dem Betreiber Energiekontor geschlossen. Auch bei anderen Rohstoffen will Kusterer künftig größere und zeitlich gestreckte Handelspositionen eingehen, um Ertragsrückgänge in der konventionellen Erzeugung auszugleichen. Aktuell trägt der Handel zwischen 150 bis 200 Mio. Euro zum Ergebnis des drittgrößten deutschen Energieversorgers bei. Perspektivisch soll dieser Anteil in den nächsten drei bis fünf Jahren um 100 Mio. Euro gesteigert werden.

Erster grüner Bond platziert

Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet Kusterer auf Konzernebene weiteres Wachstum. Er geht davon aus, dass das für 2020 anvisierte operative Ergebnis von 2,4 Mrd. Euro sogar übertroffen wird. Veränderungen zeichnen sich auch bei den künftigen Finanzierungsinstrumenten ab. Ende vergangenen Jahres hat der Energieversorger erstmals eine grüne Anleihe am Markt platziert. Der Erneuerbaren-Ausbau steht im Zentrum der EnBW-Konzernstrategie. Kusterer erwartet deshalb, "dass die Emission von grünen Finanzprodukten mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Weg" in der künftigen Fremdkapitalfinanzierung sein werde. (hoe)