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Enwag steigert Gewinn – und investiert in Contracting-Lösungen

Rund 13 Mio. Euro investiert der Versorger, größtenteils in die Infrastruktur. Wie das Unternehmen außerdem coronabedingte Absatzrückgänge ausgleichen konnte.
02.07.2021

Berndt Hartmann, kaufmännischer Geschäftsführer, Enwag (links), und Detlef Stein, technischer Geschäftsführer, Enwag, freuen sich über ein gutes Ergebnis aus 2020.

Mit rund 4,7 Mio. Euro Jahresüberschuss liegt die Energie- und Wassergesellschaft (Enwag) aus Wetzlar gut im Plan. Das Vorjahresergebnis von 4,6 Mio. Euro wurde leicht übertroffen, wie der kommunale Energieversorger mitteilt.

Die Bilanzsumme liegt demnach bei 78 Mio. Euro und stelle ebenfalls eine Steigerung zu 2019 dar. "Das ist ein hervorragendes Ergebnis vor dem Hintergrund der Pandemie und in einer Zeit, in der der Markt immer stärker umkämpft wird, auch mit aggressiven Haustürgeschäften", sagt Berndt Hartmann, kaufmännischer Geschäftsführer, Enwag.

Ausschüttungen von 4,5 Mio. Euro

4,5 Mio. Euro aus dem Bilanzgewinn schüttet die Enwag an die Gesellschafter aus. Mit 50,1 Prozent ist die Stadt Wetzlar der größte Anteilseigner.
 
Obwohl durch die warme Witterung und die Auswirkungen der Pandemie der Verbrauch von Strom und Gas im vergangenen Jahr zurückgegangen ist, konnte das Unternehmen für Ausgleich sorgen. "Unser Vertrieb hat die Tarife modernisiert und langfristige Verträge abgeschlossen," so Hartmann.

Hohe Anfangsinvestitionen

Außerdem hat die Enwag 2020 13,1 Mio. Euro investiert, den größten Teil in die Infrastruktur. Dazu zählen unter anderem die Verdichtung des Gasnetzes sowie die Modernisierung von Strom- und Wasserleitung, wie Detlef Stein, technischer Geschäftsführer, Enwag erläutert. "Coronabedingt mussten wir einige Projekte verschieben, wir hatten sogar noch mehr geplant", ergänzt Stein.
 
Wachsende Geschäftsfelder sieht der Versorger insbesondere beim Contracting und der Elektromobilität. "Noch spiegelt sich das nicht in den Ergebniszahlen wider, denn die Anfangsinvestitionen sind vor allem beim Contracting hoch. Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern", erläutert Hartmann.

Vorbereitung für Biogas und Wasserstoff

Mit Contracting-Verträgen unterstützt die enwag etwa bei der Umstellung von Öl auf Erdgas bei der Wärmeerzeugung. "Die Einsparung von CO2 ist hier enorm. Aber auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu verachten", sagt der Geschäftsführer. Beim Erdgas handle es sich um eine Brückentechnologie, die perspektivisch über klimaneutrale Gase (z.B. Biogas, Wasserstoff) zur CO2-neutralen Wärmeversorgung führe.
 
Um die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zügig auszubauen, unterstützt der Kommunalversorger Privat- und Geschäftskunden bei der Umsetzung individueller Lösungen und baut parallel dazu das öffentliche Ladenetz aus. (jk)

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