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Erneuerbare sorgen bei BayWa-Konzern für Wachstumsschub

Der Münchner Mischkonzern konnte trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld in 2021 ein Rekordergebnis erzielen. Die Hälfte davon wurde allein vom Geschäft mit regenerativen Energien erzielt – insbesondere der Solarausbau ist ein Treiber.
25.03.2022

Die BayWa kann auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken, insbesondere das Geschäft mit erneuerbaren Energien sorgt für dynamisches Wachstum.

Auch das zweite Jahr der Corona-Pandemie konnte dem BayWa-Konzern nichts anhaben, ganz im Gegenteil, denn das börsenorientierte Unternehmen fuhr 2021 absolute Spitzenwerte ein. So wurde das Berichtsjahr mit einem Ergebnissprung von 26 Prozent auf 266,6 Mio. Euro abgeschlossen. Im Vorjahr lag das EBIT noch bei 211,6 Mio. Euro. Der Umsatz stieg um mehr als 20 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro (Vorjahr1: 16,5 Mrd. Euro). Es ist geplant, die Dividende für 2021 um 0,05 Euro auf 1,05 Euro je Aktie anzuheben.

Mehr als die Hälfte des Konzernergebnisses wurde erneut von der BayWa r.e. erzielt, die seit März 2021 als AG innerhalb der BayWa Gruppe firmiert. „Ich bin stolz, dass die BayWa r.e. im Bereich regenerative Energien als europäischer Marktführer beim Thema Energiewende erfolgreich vorangeht. Und es zeigt sich, wie richtig 2009 der Einstieg in diesen Sektor für den wirtschaftlichen Erfolg der BayWa gewesen ist“, sagt der Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz.

Wind- und Solarpipeline von 1,2 GW für 2022

Das Segment der erneuerbaren Energien erreichte im Berichtsjahr mit einem Umsatz von 3,6 Mrd. Euro und einem EBIT von 135 Mio. Euro neue Rekorde. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 2,2 Mrd. Euro und das EBIT bei 110,9 Mio. Euro. Neben dem Projektgeschäft habe sich vor allem der Solarhandel als Ergebnistreiber erwiesen, so die Münchner. Die Gesamtleistung gehandelter PV-Module sei um rund 73 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Vor allem in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika sei die Nachfrage hoch gewesen. Auch das IPP-Geschäft, in dem die BayWa r.e. ausgewählte Solar- und Windparks selbst betreibt, verlief insgesamt positiv.

Für das laufende Jahr rechnet der bayerische Konzern mit anhaltendem Rückenwind für weiteres Wachstum im Segment Regenerative Energien. In den Bereichen Wind- und Solarenergie ist für 2022 die Realisierung von Projekten mit einer Gesamtleistung von 1,2 GW geplant. Zudem stünden im ersten Halbjahr bereits fertiggestellte Projekte zum Verkauf an. Begünstigt von den politischen Ausbauzielen speziell hier in Europa erwartet die BayWa auch im Solarhandel einen weiter steigenden Absatz an PV-Komponenten.

Umsetzung von 75 Ladeparks stehen an

Trotz höherer Umsätze blieb das Ergebnis im Segment Energie erwartungsgemäß hinter dem Vorjahr zurück. Der Umsatz stieg preisbedingt auf 2,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,7 Mrd. Euro). Das EBIT betrug 17,4 Mio. Euro (Vorjahr: 31,8 Mio. Euro). Vor allem bei Heizöl kühlte sich die Nachfrage im Jahresverlauf deutlich ab, aufgrund der Verteuerung durch hohe Rohölpreise, der Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz sowie der Einführung der CO2-Bepreisung. Die BayWa setzte rund ein Fünftel weniger Heizöl ab als im Rekordjahr 2020, konnte dies aber zum Teil durch höhere Volumina bei Holzpellets ausgleichen. In den Bereichen LNG  und Elektromobilität baute das Unternehmen sein Netz an Tankstellen und Ladepunkten weiter aus.

Im laufenden Jahr will die BayWa den Ausbau ihrer CO2-optimierten Mobilitätslösungen fortsetzen: Neben dem Bau von drei weiteren LNG-Tankstellen schlägt bereits ein Auftrag für den Bau von 75 Ladeparks bei diversen Einzelhandelsfilialisten zu Buche. Zudem rechnet die BayWa mit weiter steigenden Absatzmengen bei Holzpellets. Man gehe davon aus, dass sich die Wärmewende aufgrund der hohen Energiepreise beschleunigt. Erwartet wird, dass die Nachfrage nach Wärme-Contracting-Lösungen und den entsprechenden Installationsleistungen im Haustechnikbereich steigt. Bei Heizöl und Kraftstoff wird die Nachfrage hingegen weiterhin unter den hohen Energiepreisen leiden.

Krieg in der Ukraine hat vorerst keine Auswirkungen

Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief für den Konzern insgesamt gut. Nach derzeitiger Einschätzung erwartet die BayWa keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Aktivitäten aufgrund des Krieges in der Ukraine. Die Ukraine und Russland sind für die BayWa keine wesentlichen Absatzmärkte. Inwieweit die Logistikketten weiter gestört werden könnten, bleibt abzuwarten. Vorstandsvorsitzender Lutz: „Schon vor der Corona-Pandemie waren wir mit unserem breit gefächerten Beschaffungs-, Lager- und Logistiknetz gut aufgestellt. Und wir sehen es auch jetzt als unsere wichtigste Aufgabe an, weiterhin die Versorgung der Menschen mit Energie, Nahrungsmitteln und Baumaterial sicherzustellen.“ (lm)