EVO legt "solide" Bilanz vor
Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) hat die Geschäfte zwischen Oktober 2016 und September 2017 in „solider“ Manier gemeistert. Dies erklärte EVO-Vorstandsvorsitzende Christoph Meier bei der Bilanzpressekonferenz vergangene Woche. Das erzielte Ergebnis entspreche angesichts des starken Wettbewerbs auf dem Energiemarkt und den schwierigen politischen Rahmenbedingungen den Erwartungen. „Wir wollen alles unternehmen, um unser Kerngeschäft zu stärken und mit neuen Geschäftsideen zusätzliche Ergebnisbeiträge zu erzielen“, führte Meier aus. Die EVO werde die Kundenorientierung des Unternehmens und die Kostenseite stärker in den Blick nehmen. Mit einem entsprechenden Planungs- und Strategieprozess sei vor kurzem begonnen worden. Die ersten Ergebnisse daraus sollen Mitte des Jahres 2018 vorliegen.
Die Zahlen liegen in etwa auf gleichem Niveau wie im Jahr zuvor: Der Jahresüberschuss der AG beläuft sich auf 11,2 Millionen Euro – nach 10,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Bilanzsumme beträgt 271,6 Mio. Euro nach 280,2 Mio. Euro im Vorjahr. Die Umsatzerlöse der EVO-Gruppe bezifferte der EVO-Manager auf 374 Mio. Euro (Vorjahr: 373 Mio. Euro). Die Zahl der EVO-Beschäftigten ist mit 821 zum Stichtag 30. September 2017 ebenfalls nahezu unverändert.
Leicht erhöhte Dividende
Die Aktionäre erhalten für das Geschäftsjahr 2017 eine leicht erhöhte Dividende von 61 Cent je Aktie; nach 59 Cent im Vorjahr. Das heißt: Rund 5,5 Mio. Euro fließen jeweils an die beiden Hauptaktionäre – die MVV Energie AG und die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH. Rund 360 000 Euro werden an die Anteilseigner aus dem Kreis der Belegschaft ausgeschüttet.
Der Ausbau der Erneuerbaren ging weiter: Die EVO hat zwei neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtgröße von 18 000 Quadratmetern im Landkreis Main-Kinzig errichtet. Beide Anlagen sind auf Deponien installiert worden. Der EVO-Vorstandsvorsitzende Christoph Meier wertete das Projekt als „gelungenes Beispiel dafür, wie brachliegende Flächen sinnvoll zur Erzeugung sauberer Energie genutzt werden können“. Die PV-Module wurden im Jahr 2017 mit den Kreiswerken Main-Kinzig über die gemeinsame Tochter „Naturenergie Main-Kinzig GmbH“ gebaut. Insgesamt können beide Photovoltaik-Anlagen mehr als 1,2 Mio. kWh Ökostrom erzeugen. Das Investitionsvolumen bezifferte er auf 1,4 Mio. Euro.
Investition in die Monoverbrennung
Wie EVO-Technikvorstand Günther Weiß berichtete, investiert die EVO weiterhin in die Zukunft ihres Müllheizkraftwerks (MHKW). In der Anlage will die EVO aktuell die Voraussetzungen für die sogenannte Monoverbrennung von Klärschlamm schaffen. Dabei sollen künftig rund 80 000 Tonnen Rohklärschlamm im Jahr angenommen und nach einem Trocknungsprozess thermisch verwertet werden. Bisher wurden diese Klärschlämme als Dünger auf den Feldern ausgebracht.
Einen Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz hat die EVO Anfang Februar beim zuständigen Regierungspräsidium in Darmstadt eingereicht. Geplanter Baubeginn des Projekts mit einem Gesamtvolumen von mehr als 18 Mio. Euro soll nach Worten von Weiß im Jahr 2019 sein; die Inbetriebnahme ist für Herbst 2020 vorgesehen. (al)