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EWE verfünffacht operatives Ergebnis durch starken Energiehandel

Den Umsatz konnte EWE deutlich steigern. Die Investitionen wollen die Oldenburger verdoppeln.
31.08.2023

EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler (l.) und Finanzvorstand Wolfgang Mücher, der Ende Mai das Unternehmen verlässt. (Archivbild)

Das operative Ergebnis (EBIT) des Oldenburger Energieunternehmen EWE stieg im ersten Halbjahr auf 774,5 Mio. Euro (1. HJ 2022: 136,7 Mio. Euro), das teilte EWE diesen Donnerstag mit.

Dies resultiere überwiegend aus dem positiven Ergebnis des Energiehandels, in das Erträge aus der Optimierung des Gasportfolios sowie aus der Auflösung von Bewertungsreserven flossen. Belastend wirkten u.a. die milde Witterung im ersten Quartal sowie geringere Erträge aus winderzeugtem Strom-

Das Periodenergebnis sank im Vorjahresvergleich von 712,4 Millionen Euro auf -259,8 Mio. Euro.

„Diese bilanziellen Verluste sind genauso wenig kassenwirksam, wie es die teilweise hohen Ergebnisse der vergangenen Jahre größtenteils waren“, erläutert EWE-Finanzvorstand Wolfgang Mücher. Dieses Halbjahresergebnis sei, wie bereits einige Bilanzen zuvor, deutlich von Effekten geprägt, die sich in turbulenten Zeiten aus der stichtagsbezogenen Bewertung von Derivaten ergeben.

Einige dieser Effekte kehrten sich derzeit wie erwartet um. „Es hilft daher aus meiner Sicht, den bisherigen Gesamtzeitraum von Pandemie und weiter andauerndem Krieg in der Ukraine zu betrachten – und da lässt sich festhalten, dass wir die Herausforderungen der vergangenen Monate und Jahre bisher gut überstanden haben und weiter solide unterwegs sind“ , sagt Mücher.

Umsatzwachstum in Oldenburg

Andere Kennzahlen fallen deutlich positiver aus: EWE konnte seinen Konzernumsatz um mehr als 40 Prozent auf 5.578,5 Mio. Euro steigern (1. Halbjahr 2022: 3.980,5 Mio. Euro).

Investitionen sollen verdoppelt werden

Die Oldenburger haben zudem ihre Investitionen gesteigert: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhten sich die Ausgaben um mehr als 23 Prozent auf 395,8 Mio. Euro.

Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler sagt hierzu: „Unser Kurs ist klar auf Klimaschutz und Glasfaserausbau in der Region ausgerichtet. Dafür bauen wir im Schulterschluss mit anderen die grüne Infrastruktur massiv.“ Ziel von EWE sei es, die Investitionstätigkeit mehr als zu verdoppeln. „Dafür haben wir eigene Aufgaben zu lösen, brauchen aber auch ein politisch-regulatorisches Umfeld, das die deutlich höhere Taktzahl ermöglicht.“

Positiver Ausblick

„Mit Blick auf das Gesamtjahr gehen wir weiter davon aus, dass wir trotz bestehender Risiken durch den Ukraine-Krieg, Engpässen und Marktpreisschwankungen bei der Energiebeschaffung sowie einem weiter steigenden Zinsniveau ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 bilanzieren können“, sagt Wolfgang Mücher abschließend. „Dafür setzen wir sowohl unser konsequentes Risikomanagement als auch unsere ambitionierte Wachstumsstrategie fort.“ (pfa)