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EWE Netz setzt auf CO2-neutrale Baustellen

Akkus statt Benzin: Auf den Tagesbaustellen des Netzbetreibers lässt sich einfach viel CO2 einsparen. Nun sollen auch für die Vertragspartner Anreize geschaffen werden, um entsprechend zu investieren.
30.08.2023

EWE Netz arbeitet in seinem Marktgebiet mit mehr als 80 Baudienstleistern zusammen.

Bis zum Jahr 2035 will EWE NETZ klimaneutral werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei Tagesbaustellen. Rund 80.000 Baustellen beauftragt das Unternehmen laut Pressemitteilung pro Jahr für Hausanschlüsse in den Sparten Strom, Wärme, Wasser und Telekommunikation. Die ausführenden Baudienstleister setzen dabei bislang vorrangig diesel- und benzinbetriebene Geräte und Fahrzeuge ein.

Im Rahmen eines Pilotprojekts hat der Netzbetreiber jetzt testweise auf zwei Tagesbaustellen alle Baugeräte und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gegen akkubetriebene Geräte getauscht und sämtliche Daten erhoben. Das Resultat: Mit dem Wechsel auf akkubetriebene Baugeräte lassen sich rund 50 Prozent der lokalen CO2-Emissionen einsparen. Das entspricht circa 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Würden auch die Transportfahrzeuge elektrisch betrieben, ließen sich sogar sämtliche Emissionen vor Ort einsparen, also 100 Prozent, heißt es. Das entspricht circa 4.000 Tonnen CO2.

Auch für die Baudienstleister lohnt sich laut EWE Netz der Wechsel auf Akku-Baugeräte: Je nach Gerät sind die Mehrkosten aufgrund niedrigerer Betriebskosten nach etwa sechs bis neun Jahren ausgeglichen. Auch der CO2-Rucksack aus der Herstellung der Geräte sei nach circa 18 bis 230 Betriebsstunden wettgemacht, Ökostrom-Ladung vorausgesetzt.

Baudienstleister sollen für Nutzen des Projekts sensibilisiert werden

„Wir als EWE NETZ wollen Vorreiter sein bei CO2-neutralen Baustellen“, sagt Stefan Schliemann, Projektleiter bei EWE NETZ. „Deshalb kümmern wir uns jetzt darum, mit unseren Vertragsfirmen gemeinsam noch mehr CO2 einzusparen.“

Konkret informiert das Unternehmen seine mehr als 80 Baudienstleister im gesamten Netzgebiet nun detailliert über die Ergebnisse des Projekts. Vor allem für den Tausch alter oder die Anschaffung neuer Geräte sollen Akkugeräte für die Vertragspartner zur ersten Wahl werden. Für die Umstellung auf Akkugeräte stellt EWE NETZ den Baufirmen einen Kosten- und CO2-Amortisationsrechner zur Verfügung.

„Wir möchten unseren Vertragspartnern Anreize bieten, in Akkugeräte zu investieren“, sagt Torsten Maus, Geschäftsführer von EWE NETZ. Dafür prüfe das Unternehmen auch Nachhaltigkeitskriterien für die Auftragsvergabe.

Erste Vertragspartner investieren in neue Geräte

Der Baudienstleister tbd aus Friedeburg hat bereits in akkubetriebene Geräte investiert: Die Horizontalbohrmaschine ist schon seit Jahren im Einsatz. Neu bestellt wurden ein akkubetriebener Minibagger und Stampfer. Eine weitere Baufirma hat angekündigt, ab dem Jahr 2024 eine Baukolonne für Tagesbaustellen komplett mit Akkugeräten und -fahrzeugen auszustatten. Damit arbeitet sie lokal zu 100 Prozent CO2-neutral. Ein ausführliches Video zum Projekt gibt es hier. (hoe)