Freibadbetreiber hoffen auf baldigen Saisonstart
Die zurückliegende Saison bedeutete wegen der Corona-Pandemie für Brandenburgs Freibäder herbe Verluste an Besuchern und damit auch an Einnahmen. Auf die bevorstehende Saison blicken die Betreiber dagegen verhalten optimistisch. «Die Vorbereitungen laufen seit März. Wir gehen mit Optimismus in die neue Saison», sagt etwa Stefan Schulz, Sprecher der Stadtwerke Potsdam. Die Stadt betreibt zwei Strandbäder und strebt eine Öffnung zum 1. Mai an.
Trotz der ungewissen Lage bereiten sich auch die Freibäder in Sachsen-Anhalt auf die neue Saison vor. «Leider gibt es noch keine Informationen von Bund und Land, wann wir Freibäder werden öffnen dürfen», teilte eine Sprecherin der Stadtwerke Halle mit. «Die Vorbereitungsarbeiten haben jedoch bereits begonnen und wir hoffen auf ein baldiges Signal.»
Finanzielle Verluste
Im vergangenen Jahr besuchten 66.000 Badegäste die Strandbäder der Stadtwerke Halle – ein Besucherrückgang um 33,4 Prozent gegenüber 2019. «Das liegt an der um einen Monat späteren Öffnung, dem zu kühlen Wetter und den Pandemie-Beschränkungen», erklärt Schulz. Über die finanziellen Verluste könne man erst im Rahmen der Bilanzierung im Sommer berichten.
Ähnliche Gründe hat der Besucherrückgang im Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark). "Hinter uns liegt eine schreckliche Bilanz, bezogen auf die Freibad-Saison 2020», sagt Geschäftsführer Markus Schmidt. Hatte es 2019 noch fast 102.700 Besucher gegeben, sind die Zahlen 2020 um fast 39 Prozent auf rund 63.000 geschrumpft. Verweilen in Kiebitzberge sonst an schönen Sommertagen bis zu 4000 Gäste, durften 2020 nur maximal 1500 gleichzeitig in das Freibad.
Ärger über Pandemieregeln
Abstandsregeln und gegenüber dem Vorjahr elf weniger geöffnete Tage haben im Sommerbad Vetschau (Oberspreewald-Lausitz) 2020 für 45 Prozent weniger Besucher und 20 Prozent weniger Einnahmen gesorgt, wie Stadtsprecher Steffen Römelt informiert. Maximal 200 Gäste hätten gleichzeitig im Freibad verweilen dürfen. «Diese Zahl wurde tatsächlich an einigen Tagen erreicht, so dass es zu unzufriedenen Gäste kam, die warten mussten, bis jemand das Bad verlässt», berichtet der Stadtsprecher. Auch hätten die verkürzten Öffnungszeiten zu vielen Beschwerden geführt.
Dennoch plant das Sommerbad, am 15. Mai wieder zu eröffnen. In Magdeburg ist der Start in die neue Saison ebenfalls für den 15. Mai geplant – unter Vorbehalt möglicher coronabedingter Einschränkungen. «Das Erich-Rademacher-Freibad könnte bei sehr guter Wetterlage und entsprechender Verordnungslage eventuell auch schon ab dem 8. Mai geöffnet werden», hieß es.
Einsatz der Luca-App offen
Auch für die Bäder in Dessau-Roßlau wurde die Besucherzahl auf 500 Gäste begrenzt. Der Start in den zwei kommunalen Einrichtungen – im Erlebnisbad Roßlau und im Freizeitbad Rodleben – sei für den 15. Mai vorgesehen. In Kiebitzberge wird der 1. Juni als Eröffnungsdatum angestrebt. Das Hygienekonzept hat sich laut Schmidt bewährt. Sprunganlagen würden aber vorerst geschlossen bleiben, die Bahnen im Sport- und Schwimmerbecken seien geleint, Mindestabstände müssten eingehalten und Gruppenbildungen vermieden werden. Deshalb bleibe auch der Beachvolleyballplatz noch gesperrt.
Auf einen Eröffnungstermin für das Cottbuser Freibad «Lagune» will sich Stadtsprecher Jan Gloßmann noch nicht festlegen. «Eine Öffnung hängt von den Regelungen der jeweils geltenden Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg ab und ist derzeit nicht absehbar», erklärt er. Auch Schulz kann bisher noch nicht sagen, unter welchen Voraussetzungen die Potsdamer Strandbäder öffnen dürfen. Ob es zum Einsatz der «Luca-App» zur Kontaktnachverfolgung oder einer Teststrategie kommt, sei noch völlig offen.
Preise bleiben stabil
Die Verluste des Vorjahres werden sich nach Angaben der Betreiber nicht auf die Eintrittspreise auswirken. «Wir möchten allen Bürgern einen Besuch ermöglichen», sagt Römelt. Dieser koste in Vetschau für Kinder einen und für Erwachsene drei Euro am Tag. Auch in Kiebitzberge bleiben die Preise stabil. «Das Hauptaugenmerk wird definitiv in der Schwimmausbildung liegen sowie in der Abnahme von Nachweisen der Schwimmstufen», kündigt Schmidt an.
Grundsätzlich wird auch für die bevorstehende Freibad-Zeit mit den Hygieneregeln aus dem vergangenen Jahr geplant. Unter anderem bedeutet das eine Limitierung der Gästezahlen und die Einhaltung des Mindestabstands. Dennoch blieben die Anlagen flexibel, um auf Änderungen oder neue Erkenntnisse reagieren zu können. «Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr waren insgesamt positiv», teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung Magedburg mit. (dpa/hp)