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Gazprom-Konter: Deutsche Ex-Tochter soll auf Markennamen verzichten

Der russische Staatskonzern zieht zudem alle seine Manager aus Führungsgremien von Gazprom Germania zurück. Auch die Bundesnetzagentur äußert sich.
05.04.2022

Blick auf die Gazprom-Germania-Zentrale in Berlin.

Der russische Energiekonzern Gazprom hat seine ehemalige deutsche Tochterfirma Gazprom Germania zum Verzicht auf den Markennamen und die Verwendung des Markenlogos aufgefordert.

Grund sei, "eine weitere Identifizierung ihrer Aktivitäten mit der Gazprom-Gruppe zu vermeiden", teilte Gazprom am Dienstag auf Telegram mit.

Rückzug aller seiner Manager aus Führungsgremien

Der einstige Mutterkonzern ziehe außerdem alle seine Manager aus Führungsgremien von Gazprom Germania zurück, hieß es.

Das betreffe auch alle Tochterfirmen von Gazprom Germania, hieß es. Das deutsche Unternehmen ist seinerseits Eigentümerin weiterer wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft – etwa des Gasspeicherbetreibers Astora.

Reaktion der Bundesnetzagentur

Ein Sprecher der Bundesnetzagentur sagte zu den Vorgängen, man stehe "in engem Austausch mit dem Management der Gazprom Germania. Wir werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen."

Zu der Übernahme der Aufsicht über die bislang von Russland geführten Teile der deutschen Gasversorgung äußerte sich Gazprom zunächst nicht.

Größter Gaslieferant Deutschlands

Die Bundesregierung hatte am Montag per Anordnung die Bundesnetzagentur vorübergehend als Treuhänderin für Gazprom Germania eingesetzt. (Die ZfK berichtete.)

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begründete dies mit unklaren Rechtsverhältnissen und einem Verstoß gegen Meldevorschriften. Gazprom ist nach wie vor der größte Gaslieferant Deutschlands. Der russische Energieriese hatte am 1. April mitgeteilt, seine deutsche Tochterfirma abgegeben zu haben. (dpa/aba)