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Gegen Hate-Speach: Eons Abkehr von Facebook

Der Essener Energiekonzern wird bis auf weiteres seine Aktivitäten auf Facebook und Instagram einstellen – eine Reaktion auf die fehlenden Maßnahmen im Umgang mit Hate-Speach und Diskriminierung.
02.07.2020

Die Eon-Hauptgeschäftsstelle in Essen

Seit mehreren Wochen kursiert eine Kampagne gegen den Facebook-Konzern im Internet. Mehrere internationale Bürgerrecht- und Non-Profit-Organisationen, wie Color of Change, Free Press oder Common Sense, wollen Unternehmen weltweit bewegen, Facebook für seine fehlenden Standards im Umgang mit Diskriminierung und Hetze im Netz zu rügen.

Unter dem Slogan „Stop Hate for Profit“ haben sich mittlerweile weit mehr als 100 Firmen weltweit dazu entschlossen, vorerst keine Werbemittel mehr an Facebook zu vergeben, darunter Adidas, Ford, Honda. Eon wird zwar nicht offiziell in der Liste dieser Unternehmen genannt, hat sich nun aber vorerst auch aus den sozialen Netzwerken Zuckerbergs verabschiedet.

Vor einem Jahr großer Marketing-Coup

In einer Mitteilung des Essener Energieversorgers heißt es: „Für EON sind Respekt, Vielfalt und Toleranz wesentliche Werte, nach denen das Unternehmen handelt. Wir wenden uns ausdrücklich und entschlossen gegen Rassismus, Hassrede und Diskriminierung.“

Diese klare Haltung erwarte man auch von Partnern. Vor diesem Hintergrund wolle man das eigene Engagement und die eigene Rolle auf Facebook und Instagram hinterfragen. Noch vor wenigen Monaten setzte Eon konsequent auf Facebook als Marketing-Instrument. Zwei Mal fanden dort Live-Events mit prominenter Besetzung statt. In den sogenannten „Powergames“ taten Promis gegeneinander an und vermittelten ganz nebenbei Energiewissen. Die rund 7,4 Mio. zugeschalteten User im Mai 2019 konnten dabei live Einfluss auf den Spielverlauf nehmen. Nun will Eon vorerst alle Aktivitäten auf den Plattformen einstellen. „Wir setzen hiermit ein Zeichen gegen Hassrede, Diskriminierung und Intoleranz“, so Eon. (ls)