Parloa zeigt: Das Potenzial für KI im Kundenservice wird hoch bewertet

Chat- und Voicebots unterstützen im Kundenservice. (Symbolbild mit KI generiert)
Bild: © AdobeStock
Von Pauline Faust
Das Berliner Start-up Parloa hat sich in einer dritten großen Finanzierungsrunde 120 Millionen US-Dollar (106 Mio. Euro) gesichert und wird damit insgesamt mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Der Spezialist für den KI-Einsatz in Kundengesprächen wurde 2018 von Malte Kosub und Stefan Ostwald gegründet.
Anfang 2024 hatte Parloa von Investoren bereits 62 Millionen Euro erhalten, um in die USA zu expandieren. Inzwischen gehört das Berliner Unternehmen zu den am schnellsten wachsenden KI-Start-ups in Europa. Zu den Referenzkunden gehören Unternehmen und Organisationen wie Decathlon, Rossmann und der Versicherer Barmenia Gothaer.
Auch die Energieversorger Eon und EWR nutzen eine Lösung, die auf der Parloa-Plattform basiert und speziell für die Automatisierung der Kundenkommunikation in der Energiebranche entwickelt wurde. Der Voicebot "Onevoice" ist eine von Eon entwickelte Lösung für Contact-Center, die die Automatisierung der Kundenkommunikation via Voice und Chat hinweg ermöglicht.
"Für unser Team bedeutet das: mehr Zeit für komplexe Anliegen und intensivere Kundenbeziehungen. KI schafft Freiräume für echte, wertvolle Interaktion", erklärte Dieter Lagoi, Vorstand der EWR aus Worms. Der Voicebot bei EWR rechnet sich bereits; 200.000 Euro Einsparung seien es jährlich. In drei Jahren, sagt der Vorstand, geht er von einer jährlichen Ersparnis von einer halben Million Euro aus.
"Jeder Kunde bekommt eine maßgeschneiderte, sofort verfügbare Hilfe."
– Parloa-CEO Malte Kosub
"Wenn ein Unternehmen 30 Millionen Kunden hat, wird es auch 30 Millionen persönliche KI-Agenten geben", sagte Parloa-CEO Kosub. "Jeder Kunde bekommt eine maßgeschneiderte, sofort verfügbare Hilfe – in natürlicher Sprache, mit Gedächtnis für frühere Anliegen und der Fähigkeit, echte Gespräche zu führen." Parloa beweise damit, dass Spitzentechnologie nicht nur aus dem kalifornischen Silicon Valley kommen müsse.
Das Berliner Start-up beschäftigt derzeit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin, München und New York. (mit dpa)