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Gelsenwasser steigt bei Enni ein

Für die Enni ist es der größte Wachstumsschritt seit der Unternehmensgründung: Gelsenwasser bringt seine Gasnetze in Rheinberg und Uedem ein und hält damit knapp sechs Prozent am Versorger vom Niederrhein.
12.11.2018

Das mehrjährige Tauziehen um die beiden Gasnetzkonzessionen in den niederrheinischen Städten Rheinberg und Uedem ist beendet. Die Gelsenwasser AG wird sich an der Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) aus Moers beteiligen, im Gegenzug bringt der Gelsenkirchner Wasserkonzern seine beiden Gasnetze in die Enni ein. Einen entsprechenden Gesellschaftsvertrag haben die beteiligten Parteien vor kurzem unterzeichnet.

Enni wird zum Regionalversorger

Für die Enni ist dies gleichzeitig der größte Wachstumsschritt seit der Unternehmensgründung im Jahr 2000, das Unternehmen verdoppelt sein Netzgebiet. Enni wird zudem zu einem Regionalversorger und fasst erstmals in einer Kommune des Kreises Kleve Fuß. Durch die Integration der beiden Netze steigt der Unternehmenswert um rund 15 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote legt um circa sechs Prozent zu.

Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer rechnet zudem künftig mit einem deutlichen jährlichen Ergebnisplus. Gemäß einer Ertragswertanalyse hält Gelsenwasser künftig 5,9 Prozent an Enni. Die bisherigen Gesellschafter sind die Stadt Moers (über die Tochter Enni Stadt & Service) mit 64,76 Prozent, die Städte Neukirchen-Vluyn und Dinslaken mit je 4,67 Prozent sowie Innogy mit 20 Prozent.

Zusammenarbeit soll ausgebaut werden

"Mit Gelsenwasser haben wir nun einen weiteren starken und von kommunalen Interessen geprägten Partner im Boot", sagte Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer. Auch Gelsenwasser wertet die Vereinbarung als Win-Win-Situation. "Wir beteiligen uns an einem erfolgreichen Unternehmen und bleiben am Niederrhein auch in Rheinberg und Uedem im Geschäft", so Gelsenwasser-Vorstand Dirk Waider. Die Kooperation setze auf die jeweiligen Stärken der beiden Unternehmen. Ziel ist es laut Waider "schon bald weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu finden."

Um die Jahrtausendwende hatten die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn mit den damaligen Gesellschaftern Rhenag und RWE die Gründung eines mehrheitlich kommunalen Versorgers beschlossen. "Den in unseren Kommunen lebenden Bürgern brachte das die Rundumversorgung aus einer Hand und eine im Bündel der Angebote unterdurchschnittliche Preispolitik", betont der Aufsichtsratsvorsitzende Volker Marschmann. Die Kooperation mit Gelsenwasser werde Enni weiter stärken. Der Energieversorger vom Niederrhein hat in den vergangenen 18 Jahren den Umsatz verdreifacht auf 188 Mio. Euro (2017), auch der heutige Unternehmenswert ist drei Mal so hoch wie bei der Gründung. (hoe)