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IG BCE und Uniper vereinbaren Lohnerhöhung um 5,6 Prozent

Die Warnstreiks brachten ordentlich Druck in die Verhandlungen, aber jetzt ist der Durchbruch da. In zwei Schritten erhalten die rund 5.000 Beschäftigten einen ordentlichen Schluck aus der Pulle.
29.01.2019

Ordentlich Druck im Kessel: Warnstreiks in der abgelaufenen und jetzt erfolgreichen Tarifrunde von IG BCE und Uniper

Im Tarifkonflikt zwischen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und dem Uniper-Konzern haben die beiden Seiten in der vierten Verhandlungsrunde am 25. Januar eine Einigung erzielt. Demnach steigen die Vergütungen der rund 5.000 Beschäftigten des Unternehmens in zwei Schritten um insgesamt 5,6 Prozent an. Der erste Schritt erfolgt rückwirkend ab dem 1. Januar 2019 mit einer Erhöhung um 2,4 Prozent. Ab 1. Dezember 2019 folgt im zweiten Schritt eine weitere Steigerung von 3,2 Prozent.

Die Ausbildungsvergütungen steigen je nach Ausbildungsjahr um bis zu 15,5 Prozent – ebenfalls in zwei Stufen ab dem 1. Januar 2019 und dem 1. Dezember 2019. So erhalten beispielsweise Auszubildende im ersten Lehrjahr seit 1. Januar 2019 eine Vergütung von 910 Euro pro Monat, ab 1. Dezember 2019 steigt das Entgelt auf 980 Euro. "Nach sehr zähen Gesprächen haben wir uns auf ein angemessenes Paket geeinigt", zeigte sich IG-BCE-Verhandlungsführer Holger Nieden zufrieden.

Ein gemeinsamer Erfolg

Zudem zeige, so Nieden, die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, wie wichtig in Zeiten der Energiewende der Arbeitnehmernachwuchs für die Zukunft des Energieunternehmens sei. Die IG BCE schrieb derweil an ihre Mitglieder: "Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Arbeitgeber haben sich nur aufgrund eurer Aktionen und Warnstreiks in den Verhandlungen bewegt. Dieser Tarifabschluss ist unser gemeinsamer Erfolg."

Der Tarifabschluss zwischen der IG BCE und Uniper sieht auch ein Maßregelungsverbot vor, das dazu dient, arbeitsrechtliche Nachteile für die Teilnehmer der Warnstreiks auszuschließen. Womit allerdings kaum zu rechnen war, denn wie fast alle übrigen Branchen ist auch diejenige der Energieversorger von akutem Fachkräftemangel betroffen. Der Tarifabschluss mit deutlichen Gehaltssteigerungen dürfte unter diesem Gesichtspunkt beiden Seiten nützen. (sig)