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Immobilienwirtschaft investiert stärker in digitale Transformation

Die Geschäftsmodelle sind ein Teil der Digitalisierung, das haben 91 Prozent der Unternehmen in der Immobilienwirtschaft verstanden. Entsprechend hoch ist die Bereitschaft für Investitionen.
10.10.2018

Investiert wird nicht nur in neue Stadtquartiere wie die Hafencity in Hamburg, sondern auch in die Digitalisierung.

Immer mehr Unternehmen der Immobilienwirtschaft investieren bedeutende Summen in Maßnahmen zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie. Das zeigt eine Digitalisierungsstudie des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) und Ernst & Young (EY) Real Estate. Vier Prozent der etablierten Unternehmen wenden bereits jetzt mehr als ein Fünftel ihres Umsatzes für diesen Bereich auf, jedes zehnte Unternehmen zwi­schen fünf und 20 Prozent.

„Immer mehr Marktteilnehmer haben verstanden, dass der digitale Wandel keine Eintagsfliege ist, sondern ein ernst zu nehmender Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie“, sagt Martin Rodeck, Innovationsbeauftrag­ter des ZIA und Executive Managing Director EDGE Technologies. 67 Prozent der Studienteil­nehmer haben ihre Bereitschaft zu Investitionen erkennen lassen.

Die Profile der Mitarbeiter wandeln sich

Die Investitionen der Unternehmen betreffen nicht nur neue digitale Lösungen, sondern auch das eigene Personal. „Inzwischen finden sich immer ‚Techies‘ in Führungspositionen der Immobilien­wirtschaft“, so Rodeck. Dennoch seien fehlende personelle Ressourcen nach wie vor die größte Herausforderung im Bereich Digitalisierung. 74 Prozent der Befragten messen diesem Punkt eine hohe Bedeutung zu.

„Der digitale Wandel beschleunigt sich entsprechend. In vielen Bereichen können wir bereits beobachten, wie neue Technologien und Geschäftsmodelle die Arbeits- und Denkweise unserer Branche verändern, auch getrieben durch das veränderte Immobiliennutzer- und Investorenverhalten“, bestätigt Christian Schulz-Wulkow, Leiter des Immobiliensektors bei EY in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Künftige Nachfrage nach Elektromobilität bedienen

In einigen Punkten allerdings weicht die Vorstellung der Branche davon, wie smart ein Office sein soll, von derjenigen der Büroangestellten ab. Ein Beispiel sind E-Mobilitätsangebote. Innerhalb der kommenden fünf Jahre möchten die befragten Immobilienunternehmen entsprechende Ladestationen anbieten, von den befragten Personen im Büro legt die Mehrheit darauf bislang jedoch wenig Wert.

„Elektromobilität befindet sich in Deutschland im Aufwind, dies muss sich auch in Gewerbeimmobilien widerspiegeln. Bislang nutzen aber die wenigsten Büronutzer Elektroautos, entsprechend gering ist momentan noch die Relevanz aus Sicht der Büronutzer. Dennoch müssen wir uns als immobile Branche heute schon damit beschäftigen, um die künftige Nachfrage bedienen zu können“, sagt Rodeck. (sig)