Smart City / Energy

Jena bringt Smart City in den Gesundheitsbereich

Für das Pilotprojekt wurden smarte Gesundheitsapartments geschaffen. Klinikpatienten sollen von den umfangreichen Anwendungen profitieren.
19.09.2023

Präsentierten die Gesundheitsapartments im Smarten Quartier: Klinikdirektor Utz Settmacher vom Universitätsklinikum Jena (UKJ), Felix Donndorf, leitender Oberarzt am UKJ, Benjamin Koppe, Dezernent für Bürgerservice sowie Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Wolfrum.

Im smarten Umfeld smart gesund werden: In einer Kooperation zwischen der Stadt Jena, den Jenaer Stadtwerken und dem Universitätsklinikum Jena wurden zwei erste Gesundheitsapartments in Betrieb genommen.

Die Wohnungen bieten Patienten die Möglichkeit, im wohnlichen Umfeld zu genesen und halten sie dank technischer Hilfsmittel mit dem Klinikpersonal in Verbindung.

Die Wohnungen gehören zum Smart Quartier Jena-Lobeda, wo circa 250 Wohnungen entstehen. Bis zu sechs weitere Gesundheitsapartments könnte die Stadt noch bauen – abhängig von den Erfahrungen mit dem Pilotprojekt.

„Die Pilotprojekte Smart City Jena und Smartes Quartier Jena-Lobeda wollen die Lebensqualität der Menschen verbessern und wir haben dafür nun einen weiteren konkreten Anwendungsfall geschaffen“, sagt Tobias Wolfrum, Geschäftsführer der Stadtwerke Jena.

„Unsere Gesundheitsapartments stellen das Wohlbefinden der Patienten in den Mittelpunkt und schaffen eine Atmosphäre, in der sie sich zuhause fühlen können. Die gewonnenen Erfahrungen nutzen wir als Blaupause, um das Konzept auch über die Stadtgrenzen von Jena zu etablieren."

Verstellbare Küchenzeilen uns Smart-TV

Die Gesundheitsapartments im Smarten Quartier werden zunächst von der Stadt Jena finanziert, den Stadtwerken Jena verwaltet und vom Universitätsklinikum mit Patienten belegt.

Die Wohnungen seien barrierearm gestaltet und mit hochfunktionaler Ausstattung bestückt. Dazu gehörten Smart-Home-Ausstattung mit Sprachsteuerung, Pflegebetten, höhenverstellbare Küchen und Badzeilen, Notfallsysteme, anmietbare E-Rollstühle sowie Smart-TVs.

Bei Bedarf könne die Versorgung der Patienten auch durch einen Pflegedienst erfolgen. Die Einrichtung eines Telemedizinraums für digitale Arztsprechstunden im Smarten Quartier soll den Gesundheitsaspekt im Jahr 2024 erweitern.

„Die Eröffnung der Gesundheitsapartments ist ein zentraler Meilenstein in der Umsetzung unserer Smart City Strategie. Mit dieser Maßnahme wollen wir innovative Lösungen im Gesundheitswesen erproben, um langfristig die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern." - Benjamin Koppe, Dezernent für Bürgerservice in Jena.

Die Nachfrage nach den Gesundheitsapartments sei bereits hoch, wie erste Erfahrungen des Universitätsklinikums während des Probebetriebs zeigten.

Genesung und Wohlbefinden im Blick

„Die Gesundheitsapartments ermöglichen es, medizinische Anwendungsszenarien besonders für ambulante bzw. tagesstationäre Patienten neu einzubinden“, erklärt Otto Witte, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena.

Das heißt, Patienten werden tagsüber im Klinikum engmaschig medizinisch und pflegerisch betreut und können anschließend in unmittelbarer räumlicher Nähe die Wohnräume der Gesundheitsapartments nutzen.

„Dies trägt wesentlich zur Genesung und zum Wohlbefinden der Patienten bei. Zudem wird damit das Ziel weiterverfolgt, dass Patienten nach einer akuten stationären Behandlung nicht länger als medizinisch notwendig im Klinikum verweilen.“

Die Gesundheitsapartments im Smarten Quartier werden im Rahmen des Modellprojektes Smart Cities der Stadt Jena durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. (pfa)