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Leipziger Ukrainehilfe per Crowdfunding setzt deutschlandweit Maßstäbe

Michael Theis, der Sprecher der Leipziger Gruppe, spricht von einer "großartigen Gemeinschaftsleistung". Eine nächste Crowd-Aktion für die Ukraine ist bereits geplant.
10.01.2023

Das Leipziger Ukraine-Hilfsprojekt ist das mit Abstand größte Projekt auf allen kommunalen Plattformen seit dem Crowdfunding-Start.

Insgesamt 609.969 Euro wurden im Rahmen der Leipziger Crowdfunding-Hilfe im vergangenen Jahr für die Ukraine gesammelt. Die Gelder sind nun vollständig ausgezahlt. Das Geld ging an gemeinnützige Vereine, Hilfsorganisationen und Projekte in Leipzig, Krakau und Danzig, die Sachspendensammlungen und Hilfslieferungen in die Ukraine organisieren, sich um Schutzsuchende kümmern oder sich für die Integration ukrainischer Menschen einsetzen.

Die Leipziger Aktion setzt laut Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) deutschlandweit Maßstäbe. "Das ist mit Abstand das größte Projekt auf allen kommunalen Plattformen seit dem Crowdfunding-Start. Es ist enorm, was die Leipziger Gruppe gemeinsam mit den Leipzigern geschafft hat", sagt Carsten Wagner, Geschäftsführer des VKU Verlags.

"Im Rahmen der gemeinsamen Hilfs-Aktion der Stadt Leipzig und der Leipziger Gruppe hatten wir uns Anfang 2022 vorgenommen, für jeden Leipziger symbolisch einen Euro zu sammeln. Das Ziel haben wir erreicht, mit dem Ende des vergangenen Jahres ist nun auch alles Geld komplett überwiesen. Eine großartige gemeinschaftliche Leistung, für die ich mich bei allen engagierten Leipzigern herzlich bedanke", betont Michael M. Theis, Sprecher der Leipziger Gruppe.

Nächste Crowd-Aktion für Ukraine kommt
 

Mittlerweile leben rund 10.000 schutzbedürftige Ukrainer in Leipzig - darunter auch Freunde und Bekannte von Alexander Hertel. Den 34 Jahre alten Geschäftsführer der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Public Value Hub verbinden familiäre Bande mit Polen und der Ukraine - sein 19 Jahre alter Halbbruder und dessen Vater sind Ukrainer.

"Ich bin vor dem russischen Angriffskrieg regelmäßig in der Ukraine gewesen, habe dort viele Freunde - junge, gut ausgebildete, digital versierte Menschen, darunter IT-Fachkräfte. Viele von ihnen suchen in Leipzig, in Deutschland eine Perspektive. Viele von ihnen sind nicht auf Transferleistungen aus, sondern wollen arbeiten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen", sagt Hertel. Seit Kriegsbeginn hat er rund 200 Ukrainern geholfen, nach Deutschland zu kommen - darunter seinem besten Freund und dessen Schwester.

Integrations-Projekt geplant

Der Kraft und Zuversicht dieser Menschen will Hertel mit einem Integrations-Projekt-Tribut zollen. Ab April 2023 soll mithilfe von 36.700 Euro aus der Leipziger Crowd 30 geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein zwölfwöchiges Workshop-Programm ermöglicht werden, das sie befähigen soll, gemeinwohlorientierte Geschäftsmodelle zu entwickeln und eigene Unternehmen zu gründen. Es geht also weiter mit der Ukraine-Hilfe per Leipziger Crowd (www.leipziger-crowd.de). (hoe)