Nachrichten

M-Net spricht sich für Überbau-Moratorium aus

Das Telekommunikationsunternehmen M-Net zieht eine positive Bilanz, sind doch die Glasfaseranschlusszahlen weiter gewachsen: Damit Deutschland seine Gigabitziele erreiche, brauche es aber mittlerweile ein Überbau-Moratorium.
23.03.2023

Das Telekommunikationsunternehmen M-Net zieht seine Jahresbilanz.

M-Net zieht eine positive Bilanz. Rund 857.000 Haushalte sind nun an die Glasfasernetze des kommunalen Telekommunikationsunternehmens angeschlossen. Damit klettert die Zahl von 832.000 um rund drei Prozent nach oben. Insgesamt seien in mehr als 30 bayerischen Kommunen Glasfaserausbauvorhaben gestartet, teilt M-Net im Zuge seines Jahresempfanges mit.

Um den Glasfaserausbau gerade in der Fläche weiter zu stärken und die Gigabitziele der deutschen Bundesregierung zu erreichen, schlug Nelson Killius, Chef der M-Net, ein Überbau-Moratorium vor: "Wir sollten uns als Branche selbst verpflichten, keine bestehenden Glasfaser-Infrastrukturen mit parallelen Netzen zu überbauen. Anders ist das Ziel, bis 2030 jeden Haushalt in Deutschland per Glasfaser zu erschließen, angesichts der knappen Tiefbau-Ressourcen nicht zu erreichen. Open Access ist das Gebot der Stunde."

  • Nelson Killius ist seit 1. Dezember 2018 Sprecher der Geschäftsführung beim Glasfaseranbieter M-Net. In dieser Funktion ist er zuständig für den gesamten Bereich Marketing und Vertrieb, Kundenservice, Strategie und Unternehmensentwicklung sowie auch den kaufmännischen Bereich des Münchener Telekommunikationsunternehmens. Darüber hinaus führt er den Personalbereich sowie die Stabsabteilungen Recht und Regulierung, Unternehmenskommunikation und interne Revision.

M-Net öffnet eigene Netze

Das Unternehmen selbst öffnet laut eigenen Angaben seine Netze bereits weiteren Anbietern im Markt, damit diese ihre Kunden versorgen können. Gleichzeitig frage M-Net auch selbst aktive Vorleistungen zur Steigerung der eigenen Reichweite nach, heißt es in der Mitteilung. Dazu wurden im vergangenen Geschäftsjahr Open-Access-Kooperationen mit Anbietern wie Deutsche Glasfaser, 1&1 sowie der Deutschen Telekom vereinbart oder weiter umgesetzt.

Cybersicherheit und KRITIS

In Zusammenhang mit dem Ausbau breitbandiger Telekommunikations- und Daten-Infrastrukturen rücken zunehmend auch deren Stabilität und Sicherheit in den Fokus. Neue Gefahren wie Crypto-Trojaner, physische Angriffe auf kritische Infrastrukturen, aber auch die Häufung von Naturkatastrophen und die unsichere geopolitische Lage – all dies bedroht die Sicherheit von Infrastrukturen und fordere neue Schutzmaßnahmen. Das betonte Joachim Astel, Founder und Vorstand des bayerischen Rechenzentrumsbetreibers Noris Network, im Expertengespräch.

"Auf die steigenden Bedrohungen wird derzeit mit Gesetzgebungen auf EU-Ebene reagiert, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen zu erhöhen. Vor allem müssen mit hohen redundanten Leitungskapazitäten mögliche Krisensituationen vorgeplant und so das Schlimmste verhindert werden", sagte Astel. Seine Empfehlung: "Redundante Anbindungen mit synchroner Kapazität zur Hauptleitung, umfassende Restore-Lösungen mit langfristigen Back-Ups und die Orientierung an der ISO-Zertifizierung 27001" seien wichtige Schritte. Diese würden dabei helfen, Lücken im Sicherheitssystem zu schließen und resiliente Daten-Infrastrukturen sicherzustellen.

Digitale Transformation im Einklang mit Nachhaltigkeit

Neben den Anforderungen an die Sicherheit würden auch die Anforderungen an die ökologischen Standards steigen, sagte M-Net-Chef Killius. Digitale Transformation und Nachhaltigkeit müssten Hand in Hand gehen, keines der beiden Ziele darf vernachlässigt werden. "Auch wir bei M-Net wollen einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Wir sind Deutschlands erster klimaneutraler Telekommunikationsanbieter und befassen uns zunehmend auch mit den Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette." (gun)